Deutsche Sprache und Kultur in Lateinamerika

10. Treffen der deutschsprachigen Gemeinschaften CAAL

Von Susanne Franz

Argentinien ist in diesem Jahr das Land, das das Treffen der deutschsprachigen Gemeinschaften Lateinamerikas ausrichtet: Das X. CAAL (Encuentro de Comunidades de Habla Alemana en Latinoamérica) findet vom 20. bis 23. September in Olivos, der Hauptstadt Buenos Aires, Temperley und Villa Ballester statt. Das Treffen, das im Jahr 2003 von Don Pietro Sandri Poli in Montevideo ins Leben gerufen wurde, wird vom Dachverband der deutsch-argentinischen Gemeinschaften FAAG organisiert.

Im Neuen Deutschen Turnverein in Olivos (Alberdi 1865) ist am Donnerstag – vor der offiziellen Eröffnung am Freitagmorgen – schon volles Programm. Nachdem sich die Teilnehmer akkreditiert haben, werden sie um 10 Uhr von Dr. Peter Spielberg vom NDT, Rudolf Hepe vom Organisationskomitee und Vicente López-Bürgermeister Jorge Macri begrüßt. Bei dem ersten Vortrag um 10.10 Uhr handelt es sich um einen Bericht über die Digitalisierung des “Argentinischen Volksfreunds” (Dr. René Krüger). Im Anschluss referiert Herr Altair Reinher über die Pionierarbeit zweier deutscher Mediziner in Gemeinschaften im brasilianischen Landesinneren. Frau Leonor Kuhn spricht über das Unterrichten der deutschen Sprache in Misiones. Der zweite Vortragsblock beginnt nach der Kaffeepause um 11.20 Uhr. Hier gibt Raúl Puls Einblick in die Bedeutung deutscher Nachnamen, Jorge W. Globig referiert über deutschstämmige Staatschefs in Lateinamerika, Marcelo Godoy über kulturelle Kooperationen innerhalb Lateinamerika und Regula Rohland über das von ihr ins Leben gerufene Dokumentationszentrum für Spuren deutschsprachiger Einwanderung.

Nach dem Mittagessen beginnt Vortrags-Block 3 mit Isabel Kesslers Bericht über die Wolgadeutschen, weiter geht es mit Roque Jungblut, der über die Integration deutschsprachiger Einwanderer in Brasilien referiert, und Guillermo Godbersen, der einen Überblick über die Einwanderersituation in Peru gibt. Block 4 startet nach der Kaffeepause um 15.40 Uhr mit Gisela Wachnitz’ Vorstellung eines Schülerprojekts zur Ahnenforschung in Misiones. Weiter geht es mit Dr. Eckhard Kupfers Vortrag über Deutsche in Sao Paulo und Dr. Claudio Gaeblers Bericht über die Städtepartnerschaft zwischen Buenos Aires und Berlin.

Um 16.30 Uhr lädt Dr. Eckhard Kupfer offziell zum 11. CAAL in Sao Paulo im kommenden Jahr ein.

Nach der Kaffeepause stehen um 17 Uhr (bis 18 Uhr) die deutschsprachigen Medien in Lateinamerika im Mittelpunkt des Interesses: An dem Rundtischgespräch nehmen Dr. Roberto T. Alemann (Argentinisches Tageblatt), Dr. Eckhard Kupfer (Brasilpost), Ralph Delaval (Condor, Chile) und Jan Pässler (Das Wochenblatt, Paraguay) teil.

Am Freitag, dem 21. September, findet um 10 Uhr der offizielle Eröffnungsakt im Stadtparlament (Salón San Martín, Avda. Pte. J. A. Roca 575) statt. Anwesend sind der deutsche Botschafter Bernhard Graf von Waldersee, der Schweizer Botschafter Johannes Matyassy und der österreichische Botschafter Dr. Robert Zischg. Buenos Aires-Bürgermeister Mauricio Macri hat sich ebenso angesagt wie die Abgeordneten Daniel Presti und Cornelia Schmidt-Liermann.

Bis 12.15 Uhr wird – von einem kulturellen Rahmenprogramm begleitet – das X. CAAL vorgestellt. Unter anderem wird das Folklore-Ensemble “Alle Jung” (Leitung Patzi Widmann und Cynthia Brenner) anwesend sein.

Nach einem freien Nachmittag steht am Freitagabend um 20.30 Uhr ein gemütliches gemeinsames Abendessen im NDT auf dem Programm.

Gastgeber am Samstag, dem 22. September, ist der Verein Jugend vom Süden in Temperley (Triunvirato 1208). Bei der Begrüßung um 10.20 Uhr ist auch der Bürgermeister von Lomas de Zamora, Martín Insaurralde, anwesend. Im Anschluss wirft Hans Schulz in seinem Vortrag einen kritischen Blick auf das kulturelle Erbe, während Nilo Franck über die deutsche Beteiligung beim Bau der ersten gepflasterten Straße in Brasilien berichtet, die auf Anordnung von Kaiser Pedro I. gebaut wurde, um den Kaffee vom Inland zu den Häfen bringen zu können. Im 6. Block nach der Kaffeepause referiert Ana Becker dann über die Donauschwaben in Argentinien, Rafael Hensel spricht über “Treze Tilias” (Brasiliens Tirol). Guillermo Regniers Thema ist die Geschichte der Graf Spee.
Um 12.30 Uhr wird das Programm mit der Pflanzung landestypischer Bäume beendet. Um 13 Uhr ist Mittagessen und ab 15.30 Uhr stehen Musik und Tanz auf dem Programm.

Der Sonntag, 23. September, beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Marienheim (Calle 110 Nr. 2092, ex Pueyrredon 817) in Villa Ballester. Ab 11 Uhr werden den Gästen in einem Rundgang die deutschen Einrichtungen gezeigt, und um 12.30 Uhr gibt es einen Empfang im Marienheim, bei dem auch der Bürgermeister von Gral. San Martín, Dr. Gabriel Nicolás Katopodis, zur Stelle sein wird. Nach der Überreichung der Teilnehmer-Urkunden klingt das X. CAAL ab 13.30 Uhr mit einem Asado und einem anschließenden bunten Nachmittagsprogramm aus.

Die Teilnahme am 10. CAAL-Treffen ist gratis. Weitere Informationen auf der Webseite der FAAG.

Das Logo für das X. CAAL ist ein Design von Patricia Hepe.

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