Projekt Antarktis

Click aquí para leer la versión en castellano.

Videoprojektionen und Performance von Andrea Juan in der Antarktis

Von Susanne Franz

Mit der Installation “Antártida se derrite” (Die Antarktis schmilzt), die die Videoprojektionen “Girasoles” (Sonnenblumen), “Encapsulados” (Eingeschlossene) und “El último fuego” (Das letzte Feuer) sowie die Performance “Rojo” (Rot) umfasst, präsentiert die Künstlerin Andrea Juan noch bis zum 3. März ihr “Projekt Antarktis”. Und zwar vor Ort.

Juan führt das mit einem Stipendium des Fondo Nacional de las Artes (Staatlicher Kulturfonds) unterstützte Projekt auf den Militärstützpunkten Marambio, Esperanza und Jubany in der Antarktis durch. Die Videos, mit denen die Künstlerin auf bevorstehende, durch den Klimawandel bedingte Katastrophen aufmerksam machen will, werden direkt auf die weiße Oberfläche der Gletscher projiziert.

Die 10 Minuten lange Videoprojektion “Girasoles” zeigt ein Feld Sonnenblumen, die sich im lauen Wind wiegen. Bis plötzlich eine nach der anderen Feuer fängt und schließlich alles in einem Flammenmeer untergeht. Nachdem der Brand erloschen ist, bleibt nichts mehr übrig.

“Encapsulados” (4 Min.) zeigt eine Gruppe von Personen, die in eine durchsichtige Blase eingeschlossen sind, welche langsam nach oben steigt. Während sie aus dem oberen Bildrand verschwindet, taucht von unten eine neue Gruppe auf, um auch wieder aufzusteigen und zu verschwinden.

“El último fuego” (2,30 Min.) ist eine apokalyptische Vision des Krieges: eine Explosion, mit der alles ausgelöscht wird, symbolisiert die vom Menschen ausgelöste Vernichtung.

Bei der Performance “Rojo” werden rote Tücher über die Gletscher gebreitet, so dass von Ferne der Eindruck einer blutenden Wunde entsteht.

“Die Antarktis schmilzt”, schreibt Andrea Juan, “unter den Gletschern steigt Methangas auf, das den Treibhauseffekt anheizt. Der Klimawandel schreitet voran, unvorstellbare Katastrophen stehen uns bevor. Riesige Eismassen werden sich in Wasser verwandeln, der Meeresspiegel wird ansteigen. Das Resultat sind Überschwemmungen und Dürren, Hunger und Gewalt.”

Mit ihrem Projekt will die Künstlerin ein “Bewusstsein im Menschen” für diese Prozesse wecken und folgende Fragen aufwerfen: “Sind wir verantwortlich für diese Entwicklungen? Werden wir den Kurs der Geschichte beeinflussen oder ändern können?”

Escriba un comentario