Noch fehlt Selbstvertrauen

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14. Kunstmesse arteBA eröffnet

Von Susanne Franz


Prominenz bei der Eröffnung (v.l.n.r.): Marta Fernández, Vizepräsidentin Stiftung arteBA, (dahinter) José Nun, Kultursekretär der Nation, Alberto Guimaraes, Generaldirektor Petrobras, Daniel Scioli, Vizepräsident der Nation, Mauro Herlitzka, Präsident Stiftung arteBA, Jorge Telerman, Vizeregierungschef von Buenos Aires, (verdeckt) Gustavo López, Kultursekretär der Stadt, Alejandro Corres, Stiftung arteBA.

Am Donnerstagabend wurde im „Blauen Pavillon“ des Messegeländes Rural die 14. Ausgabe der jährlich stattfindenden Kunstmesse arteBA eröffnet. Bis einschließlich 25. Mai – dem argentinischen Nationalfeiertag – bieten 57 Galerien aus Argentinien, Brasilien, Uruguay, Chile, Ecuador, Mexiko, Venezuela, den USA und Spanien eine reiche Vielfalt zeitgenössischer Kunst. An der Messe nehmen darüber hinaus 30 Kultureinrichtungen teil, die sich mit bildender Kunst befassen; sechs Art Dealer zeigen ihre Künstler, und die bekanntesten Kunstpublikationen stellen sich dem Publikum vor.

Zum zweiten Mal wird der arteBA-Petrobras-Preis verliehen. Der brasilianische Ölgigant ist seit vergangenem Jahr Hauptsponsor der Messe (was einen Vertreter der Stiftung arteBA, die die Messe organisiert, auf einer Pressekonferenz vor einigen Wochen zu dem vielsagenden Versprecher arteBRA verleitete). Die ausgewählten Projekte für den Petrobras-Preis werden an prominenter Stelle im Eingangsbereich der Messe gezeigt.

Den jungen, aufstrebenden Künstlern ist mit dem „Barrio Joven“ sozusagen ein eigenes „Stadtviertel“ auf der Kunstmesse zur Verfügung gestellt worden. Unter dem hervorragenden Angebot hebt sich vor allem der Stand von „Boquitas Pintadas“ (von der Kölnerin Heike Thelen geleitetes „Pophotel“ und kreative Kunstgalerie in San Telmo) hervor – und der Bus von Sonoridad Amarilla. Vorsicht, Ticket lösen! Sonst…

Weitere Highlights der Messe sind u.a. das von Zurich gesponserte „Matching Fund“-Programm, das ab sofort jährlich vier Museen den Kauf von Werken für ihre Sammlungen gestattet, und das reiche Nebenangebot mit Rundtischgesprächen und Vorträgen von international renommierten Spezialisten im Auditorium.

Der erste Eindruck, den man am Eröffnungsabend gewann, war durchweg positiv. Die Qualität der auf der Messe gebotenen Werke ist erneut gestiegen. Verwirrung herrscht allerdings bei de Preisen: Während einige Künstler saftige (aber angemessene) Dollarpreise verlangen, verkaufen sich andere unter ihrem Wert. Hier fehlt noch das nötige Selbstbewusstsein, das die argentinische Kunst brauchen würde, um auch auf internationalem Parkett ihren Platz zu behaupten.

Äußerst positiv auf die Messe wirkt sich die Wahl des neuen Präsidenten der Stiftung arteBA, Mauro Herlitzka, aus. Der Geschäftsmann, Kunstexperte und -sammler ist in der Lage, vernetzt zu denken, und scheint auch den Rest seiner Truppe dahingehend positiv zu beeinflussen, dass sie weniger Nabelschau betreiben, sondern sich vielmehr darauf konzentrieren, zum eigenen und dem Wohl aller konstruktive Verbindungen auf allen Ebenen des Kunstlebens und -marktes aufzubauen.
(Kunstmesse arteBA. Messegelände La Rural, Pabellón A, Av. Sarmiento 2704. Täglich 13-22 Uhr. Eintritt 10 Pesos, Rentner und Studenten 5 Pesos, Kinder unter 12 Jahren gratis. Infos: www.arteba.com. 20.5.-25.5.)

Der Artikel erschien im “Argentinischen Tageblatt” vom 21.5.2005.

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