Ein Vierteljahrhundert argentinische Kindheit

Blechspielzeuge von Matarazzo (1934-1959)

Von Susanne Franz

autito.jpgEin Paradies für die Liebhaber von antikem Spielzeug: Am 12. Juli eröffnete im Banco Provincia-Museum eine Ausstellung mit Blechspielzeugen, die die argentinische Firma Matarazzo zwischen 1934 und 1959 herstellte. Das mag überraschen, ist Matarazzo doch heute nur als Hersteller von Nudeln bekannt. Die Erklärung liegt auf der Hand: Die in den 1930er-Jahren noch über eine breite Palette an Nahrungsmitteln verfügende Firma verkaufte ihre Produkte in Blechdosen, so dass Matarazzo eine umfangreiche Infrastruktur für die Herstellung von Matritzen besaß und eine Reihe von Experten beschäftigte, die sich auf die Bearbeitung des Materials verstanden.

Dieses Knowhow benutzte die Firma also ab 1934 zur Herstellung von Spielzeugen, vor allem Autos, Busse, Züge, Feuerwehrwagen, Motorräder, Flugzeuge, Küchenutensilien, Eimerchen, etc. An neuen Entwürfen sparte die Firma, so dass die Spielsachen bis 1959 fast alle auf Matritzen vom Ende der 1920er-Jahre beruhen, was ihren Reiz natürlich erhöht.

Die Ausstellung, in der sogar nie benutzte Spielzeuge in der Originalverpackung zu sehen sind, wurde aus mehreren Privatsammlungen zusammengestellt. Organisiert haben sie die Spezialisten und leidenschaftlichen Blechspielzeug-Liebhaber Daniel Sudalsky, Antiquar und Münzenexperte, und der Archäologe Diego Lascano.

(„Un Cuarto de Siglo de Infancia Argentina: Juguetes de Hojalata Matarazzo 1934-1959″. Museo del Banco Provincia, Sarmiento 364. Mo-Fr 10-18 Uhr. Eintritt frei. 12.7.-28.7.)

Der Artikel erschien am 22.07.06 im “Argentinschen Tageblatt”.

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