Glückwunsch zum Hundertsten
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Der argentinische Fotograf Horacio Coppola wird heute 100 / Ausstellung im MALBA
Von S.F./S.H.
Der argentinische Fotograf Horacio Coppola begeht am heutigen Montag seinen hundertsten Geburtstag. Zur Fotografie kam der Jurastudent auf seinen Europareisen, auf denen er sich endgültig der Fotokunst verschrieb. In Berlin lernte der Bauhausschüler 1932 seine spätere Frau, die bekannte Fotografin Grete Stern kennen. 1935 heiratete das Paar, und zwei Jahre später eröffneten sie ein Werbe- und Fotografie-Studio in der argentinischen Hauptstadt. Die Ehe, aus der eine Tochter und ein Sohn hervorgingen, wurde später geschieden.
Zu Coppolas Arbeiten gehört unter anderem ein großes Foto-Essay über Buenos Aires von 1936. Anlässlich seines Hundertsten stellt das Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires (MALBA) vom 4. August bis zum 11. September Fotografien des “Geburtstagskindes” aus, darunter auch das Buenos Aires-Essay.
In diesem erscheint Buenos Aires beinahe wie eine leere Stadt ohne Menschen – eine kalte, geometrische, fast abstrakte Metropolis. Coppola schreibt dazu: “Mein Werk als Fotograf ist ein optisches Abbild der Realität, von der Kamera transkribiert und festgehalten im Endprodukt Fotografie. Es ist ein Zeugnis meiner Identität als Autor: Erschaffen von meiner Sichtweise, ist es ein Fragment der Realität, das unter eigenen Gesetzen schließlich ein Eigenleben führen darf.”
Auch das filmische Werk Horacio Coppolas, der Kurz- und Dokumentarfilme drehte, ersteht im MALBA zu neuem Leben. So wurde der 6-minütige 16 mm-Kurzfilm “Así nació el Obelisco” (Die Geburt des Obelisken) über den Bau des Wahrzeichens von Buenos Aires, entstanden im Jahr 1936, vom Direktor der Kinoabteilung des MALBA, Fernando Martín Peña, restauriert und digitalisiert.
Außerdem restaurierte Peña den in Deutschland entstandenen experimentellen Kurzfilm “Traum” (1933) und den Paris gedrehten “Un dique en el Sena” (1934). Ein vierter Kurzfilm wird zur Zeit noch restauriert.
Im August werden diese Filme (Gesamtlänge 12 Minuten) im Auditorium des MALBA jeweils donnerstags bis sonntags um 18 Uhr bei freiem Eintritt gezeigt.
Genauere Informationen zur Ausstellung auf der Internetseite des MALBA.