Landschaften voll Energie und Tiefe (2000)
Edda Valeska Schmitt stellt in der OEA aus
Von Susanne Franz
Mit Lebendigkeit und Bewegung assoziiert man sogleich die Bilder Edda Valeska Schmitts. Und mit Leuchtkraft – und Charakter. Die Werke explodieren aus den Rahmen heraus, ungestüme Landschaften, an die Realität nur angelehnt. Landschaften der Erinnerung sind es, deren vielschichtiges Innenleben mit dem Betrachter auf geheimnisvolle Weise kommuniziert.
Für die Ausstellung in der Vertretung der OEA hat die gebürtige Uruguayerin Werke aus drei Schaffensjahren ausgewählt, immerhin 32 Bilder (!) von 1998, 1999 und 2000, so dass man einen guten Einblick in ihre jüngste Entwicklung erhält.
Die “ältesten” Werke entstammen der Blumenphase, wilde und doch kontrollierte, ungestüme Farbexplosionen; dann folgen die Wasserspiegelungen (“Ich war immer schon vollkommen fasziniert von ihnen”, erzählt die Künstlerin). In die jüngsten Werke, wo Erinnerungen an Sizilien verarbeitet werden, kehrt mehr Ruhe ein -hier verwendet Edda Valeska Schmitt, statt wie zuvor ausschließlich Öl, Acrylfarben mit viel Wasser, so dass verwischte Effekte wie in der Aquarellmalerei entstehen; Öl spielt aber auch hier immer noch eine Rolle. Gekonnt gezauberte Transparenzen geben diesen Bildern einen Eindruck von Weite und Spiritualität.
Edda Valeska Schmitt hat ihr Studium an den Kunsthochschulen “Escuela de Bellas Artes Manuel Belgrano” und “Prilidiano Pueyrredón” als “Profesora Nacional de Pintura” abgeschlossen, aber sie belegte auch an der Philosophischen Fakultät Kurse in Kunstgeschichte, Ästhetik und Symbolismus.
Zunächst spezialisierte sie sich auf die Bühnenbildnerei, aber sie bildete sich unermüdlich in Werkstätten namhafter Künstler fort, wie z.B. Vázquez Malaga, Oscar Mara, Carlos Caftas und Clelia Speroni. Nach einer Familienpause begann sie 1985 wieder mit der Malerei und stellt seit 1989 regelmäßig aus, u.a. in den Deutschen Botschaften hier und in Montevideo, im Deutschen Klub; in Spanien, Brasilien und den USA.
Die schön montierte Ausstellung in der OEA bietet Valeska Schmitt eine gute Gelegenheit, ihr großes Talent, ihre Vielseitigkeit und Tiefe unter Beweis zu stellen.
Dieser Artikel erschien am 23.09.2000 im “Argentinischen Tageblatt”.