Macht der Nostalgie (2001)
Graciela Zar im Centro Cultural Recoleta
Von Susanne Franz
Die Graphikerin Graciela Zar nennt ihre anthologische Ausstellung, die sie auf Einladung des Fondo National de las Artes im Saal 6 des Centro Cultural Recoleta zeigt, „El poder de la nostalgia” – etwa „Die Macht der Nostalgie” oder auch „des Heimwehs” (Begriff, den es im Spanischen nicht gibt). Vielleicht könnte man am besten „des traurigen Sich-Zurück-Erinnerns” übersetzen, denn Zar transportiert in ihren Mischtechniken das Gefühl des Aufbewahren-Wollens, thematisiert den Kampf um die Identität, der gegen vergehende Jahre, Verlust der Erinnerung, Verlust von Heimat, Freunden, mit denen man Zeit-Alter teilte, und allgemein gegen die Verflachung im Alltag geführt wird.
Eigentlich eine Ansammlung von Assoziationen, führen die ausdrucksstarken Werke Zars unweigerlich zu einer immer stärkeren Abstraktion, die in den letzten Kreationen der Meisterin, einfach „Paisajes” (Landschaften) genannt, ihren Höhepunkt findet.
Dieser Artikel erschien am 29.12.2001 im “Argentinischen Tageblatt”.