Freiheit hinter Mauern

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Gemälde von Roma Geber bei Ursomarzo

Von Susanne Franz

Roma3.JPGTraum und Wirklichkeit vermischen sich in den Gemälden der Künstlerin Roma Geber. Die Motive im Vordergrund ihrer Bilder sind Türen, Torbögen und Toreinfahrten. Sehr realistisch und plastisch arbeitet Geber die abgewetzten Steine, die alten Mauern heraus, die scheinbar Jahrzehnte Wind und Wetter standgehalten haben. An den Häusern sind zum Teil Hausnummern befestigt, manchmal stehen sogar Graffitis an den Wänden.

Doch das, was wirklich wichtig ist, liegt jenseits der Mauern. Geber lässt uns durch die Tore hindurchschauen und das Schöne entdecken, das dahinterliegt – den Ort, an den man gelangt, wenn man es gewagt hat, die Schwelle zu übertreten. Dann ist da plötzlich ein Feldweg, der in unendliche grüne Weiten führt. Frische, klare Luft umgibt den Wanderer, Bäume und Sträucher am Wegesrand laden ein und locken ihn, diesen Weg zu gehen, auch wenn er nicht weiß, wohin er führt. In einem anderen Gemälde sieht man hinter einer Tür, die halb offen steht, eine dunkle Eingangshalle – und hinten an der Wand ein Fenster, durch das man blauen Himmel und denselben unendlichen Horizont sieht.

Roma Gebers meisterhafte Bilder sind voller Hoffnung, voller Ruhe und Frieden. Offensichtlich ist hier eine Künstlerin am Werk, die sich nicht gescheut hat, durch unüberwindlich scheinende Mauern zu sehen und zu gehen.

Roma Geber wurde 1922 in Hamburg geboren und wanderte im Jahr 1941 nach Argentinien aus. Seit 1966 widmet sie sich ganz ihrer Berufung als Künstlerin. Die Malerin hat ihre Werke seit 1970 in 35 Einzelausstellungen und in zahlreichen Gemeinschaftsexpositionen gezeigt und wurde im In- und Ausland mit vielen Preisen ausgezeichnet.

Bis zum 28. Oktober kann man eine Auswahl ihrer neuesten Gemälde – aus den Jahren 2005 und 2006 – in der Galerie Ursomarzo, Arenales 921, bewundern. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 11 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr.

Dieser Artikel erschien am 21.10.06 im “Argentinischen Tageblatt”.

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