Von Klezmer bis Tango
AMIA startet aktuellen Kammermusikzyklus
Von Florian Kraupa
Das Duo Falú-Moguilevsky macht den Anfang.
“Wir wollen kulturelle Vielfalt musikalisch erlebbar machen”, beschreibt der künstlerische Leiter Mario Benzecry das Ziel des “Ciclo de Música de Cámara 2007”. Bereits zum siebten Mal lädt die Asociación Mutual Israelita Argentina (AMIA) alle Musikinteressierten zu ihren Kammermusik-Konzerten ein, bei denen die verschiedensten Genres vertreten sind. Der Akzent liegt nach Aussagen des Maestros aber auf der klassischen Musik.
Die dreizehn Konzerte umfassende Reihe beginnt am Dienstag (27.3.) das Duo Falú-Moguilevsky mit Improvisationen über argentinische Folkloremusik. Die beiden Musiker repräsentieren die arabische und die jüdische Gemeinschaft.
Das Streichquartett “Vivace” wird Werke von Mozart, Boccherini, Beethoven und Schostakowitsch zur Aufführung bringen (5.5.). Das Ensemble “Los Arroyeños” bietet im Mai wieder argentinische Folklore-Musik (29.5.).
Der “Coro Polifónico Nacional de Ciegos” feierte diesen Februar seinen 60. Geburtstag. Im Rahmen des Kammermusikzyklus tritt er am 5. Juni auf. Die international ausgezeichnete, uruguayische Pianistin Raquel Boldorini wird das Publikum mit Stücken von Haydn, Beethoven, Debussy und Falla verzaubern (26.6.).
Mozart, Beethoven, Bloch und Grieg spielen Rafael Gíntoli (Violine) und Paula Peluso (Klavier) am 24. Juli. Die argentinische Sopranistin Eleonora Noga Alberti vereint in ihrem Konzert sephardische und klassische Musik mit Stücken der musikalischen Komödie (31.7.). Einen Ausflug in die französische Kammermusik unternimmt das Trio mit Stella Maris Marrello (Flöte), Carlos Céspedes (Klarinette) und Celina Lis (Klavier) am 14. August.
Seit über 20 Jahren bilden César Lerner und Marcelo Moguilevsky das internationale Duo “Klezmer en Buenos Aires”. Ihr Können präsentieren sie dem Publikum am 4. September. “La Banda Sinfónica de Ciegos”, das einzige Sinfonieorchester mit blinden Musikern weltweit, wird einen kleinen Ausschnitt aus seinem mehr als 300 Stücke umfassenden Repertoire vorstellen (18.9.). Werke argentinischer Komponisten aus verschiedenen Epochen bietet die Gruppe “ArgentMúsica”, die Estela Telerman leitet (23.10.). Im November widmet die Sopranistin Lloica Czackis ihr Programm der Folklore der aschkenasischen Juden (13.11.). Den Abschluss macht am 4. Dezember das nationale Tango-Orchester “Juan de Dios Filiberto”.
Die Konzerte beginnen jeweils um 20 Uhr im Auditorium in der Zentrale der AMIA, Pasteur 633. Der Eintritt ist kostenlos. “Wir wollen, dass jeder teilnehmen kann. Das vielfältige Programm schließt keinen Geschmack aus. Und deshalb sollen auch weder die religiöse Zugehörigkeit noch ein Eintrittsgeld dem Konzertbesuch im Wege stehen”, erklärt Benzecry.