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Marielouise Alemann: 40 Jahre Kino und experimentelles Theater

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Ein jung gebliebener
Geist: Marielouise Alemann.

Aus Anlass des 80. Geburtstages von Marielouise Alemann und des 40-jährigen Bestehens des Goethe-Instituts Buenos Aires wird am Mittwoch, dem 18. Juli, um 20 Uhr, im Goethe-Institut (Av. Corrientes 319) bei freiem Eintritt ein Abend mit Ausschnitten aus dem experimentellen Theater- und Filmschaffen der Künstlerin veranstaltet.

Marielouise Alemann wurde 1927 in Deutschland geboren. Seit 1949 lebt sie in Argentinien. Sie realisierte Arbeiten als Fotografin, Journalistin und Bildende Künstlerin. Mit der Gründung der “Gruppe Experimentelles Argentinisches Kino” zählt sie zu den Pionierinnen des experimentellen Kinos, dessen Heimat das Goethe-Institut Buenos Aires war. Hier waren Treffpunkt, Ort der Ausbildung, Möglichkeit, seine Werke zu zeigen und Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Führende Persönlichkeiten des experimentellen argentinischen Kinos wie Narcisa Hirsch, Claudio Caldini, Juan José Mugni, Horacio Vallereggio, Adrián Tubio, Juan Villola u.a. kamen im Goethe-Institut zusammen.

Während der siebziger Jahre, als sehr wenige Kultureinrichtungen den Mut hatten, ästhetische Sonderwege zu gehen, bot das Goethe-Institut eine experimentelle Plattform für das, was man heute “Neue Tendenzen” nennt. Das neue deutsche Kino befand sich auf seinem Höhepunkt und im Gegensatz zu den Vorgaben, die die Diktatur aufzwang, traute sich das Goethe-Kino, bissige Sozialkritiken oder auch formal innovative Filme zu zeigen. Eine der ersten, die das kreative Potenzial erkannte, das von der anderen Seite des Ozeans kam, war Marielouise Alemann. Dank ihr kamen Werner Nekes und Werner Schröter nach Buenos Aires, zwei der wichtigsten Vertreter der deutschen Filmkunst dieser Zeit.

Marielouise organisierte Workshops und war die Alma Mater einer Gruppe junger Leute, die es wagten, allein dadurch Skandale zu verursachen, dass sie neue Ausdrucksformen ausprobierten. Neben diesen Aktivitäten entstand ihr eigenes Werk: Fragmente dramatischer Stücke und Filme, die heute ein Opus singulärer und vor allem unerforschter Schönheit darstellen.

Nähere Informationen auf der Webseite des Goethe-Instituts.

Programm:

“Experimentelles Theater” – Idee, Produktion, Regie: Marielouise Alemann. Farbe/Schwarzweiß, 2007, 26 Min. Schnitt: Carlos Echeverría. Produktion: Ricardo Parodi.

Es werden Ausschnitte aus den folgenden Inszenierungen einbezogen:

  • Unuk. 1988. Idee und Umsetzung: Marielouise Alemann. Ort: Cemento. Performance: José Glauco.
  • El retorno del ángel. 1991.Theater: La gran aldea. Idee und Umsetzung: Marielouise Alemann. Performance: José Glauco. Musik: Cecilia Candia.
  • Chakras. 1992. Intervenierendes Straßentheater, realisiert vor dem Centro Cultural Recoleta. Performance: José Glauco. Musik: Cecilia Candia.
  • Esperanto. 1995. Ort: Cemento. Performance: José Glauco und Paula Pravaz. Musik: Ernesto Romeo.

“Experimentelle Erinnerung” – Idee, Produktion, Regie: Marielouise Alemann. Farbe/Schwarzweiß, 2007, 33 Min. Musik: Pink Floyd. Schnitt: Carlos Echeverría. Produktion: Ricardo Parodi.

Es werden Ausschnitte aus den folgenden experimentellen Kurzfilmen gezeigt:

  • Autobiográfico 2. Farbe, 1975, Stummfilm, 6 Min.
  • Lormen (Schreibsystem für Taubstumme). Farbe, 1979, Super 8, Tonfilm, 22 Min.
  • Umbrales. Farbe, 1980, Super 8, Tonfilm, 20 Min.
  • Menotauria. Farbe, 1984, Super 8, Stummfilm, 14 Min.
  • Paisajes para Ghédalia. Farbe, 1980, Super 8, Tonfilm, 20 Min.
  • Ring-side. Farbe, 1979, Super 8, Tonfilm, 15 Min.
  • Tazartés Transport. Farbe, 1981, Super 8, Tonfilm, 15 Min.
  • Legítima Defensa. Schwarzweiß, 1980, Super 8, Tonfilm, 8 Min.
  • Una visión de la vida (Escenas de mesa). Farbe, 1976, Super 8, Tonfilm, 9 Min.
  • Kitsch. Farbe, Super 8, Tonfilm, 14 Min.
  • El Retorno. Farbe, 1985, Super 8, Tonfilm, 35 Min.
  • Memorias Arcaicas. Farbe, 1978, Super 8, Tonfilm, 24 Min.
  • Fragmentos de una memoria griega. Farbe, 1975, Super 8, Tonfilm, 15 Min.

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