Statische Geschwindigkeit

Der Künstler Fabián Burgos schenkt Buenos Aires eine neue Attraktion

Von Katharina Guderian

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(Foto: Katharina Guderian)

Wenn die auf der Avenida 9 de Julio vorbeibrausenden Autos Farbstreifen auf der Netzhaut des Betrachters hinterlassen, verschmelzen sie beinahe mit dem gigantischen Kunstwerk, das seit Montag am ehemaligen „Mercado del Plata“, nur zwei Blocks vom Obelisken entfernt, an der Carlos Pellegrini 211 prangt. Und genau das war die Intention des Künstlers Fabián Burgos: „Ich wollte ein Werk schaffen, das bei der Geschwindigkeit der Fußgänger und Fahrzeuge, die diesen Ort passieren, mithält.“

Das 1000 Kilogramm schwere Kunstwerk ‚Velocidad’ wurde als Gemeinschaftsprojekt der Ministerien für Kultur und Öffentlichen Raum und der Stiftung Banco Ciudad von 30 Personen am vorigen Wochenende an der Fassade des hohen Gebäudes befestigt. Noch bis zum 20. Dezember soll es dort hängenbleiben und die Bewegung auf der Straße reflektieren. Die 88 Meter breite und 34 Meter hohe Leinwand aus Mesh ist lichtdurchlässig, so wird das dahinterliegende Gebäude nicht abgedunkelt und der Blick nach draußen nicht getrübt.

Die Formen des Werkes erinnern an die geometrische Kunst der 50er und 60er Jahre. Auf den 2992 Quadratmetern Fläche hat sich Burgos, exklusiver Künstler der Galerie Dabbah Torrejón in Buenos Aires, mit 150 vibrierenden Farben ausgetobt: „Es ist wie eine Wandmalerei. Ich wollte etwas Statischem Bewegung und Farbe verleihen“, so der Künstler.

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