„Ich mache niemals einfach nur ein Foto von einem süßen Kind“

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Fotoausstellung „It‘s OUR world“ von Mitja Rietbrock im Deutschen Klub

Von Svenja Beller

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Nah dran: Mitja Rietbrock bei einem Fotoshooting in Bulgarien.

Kinder können sich die Welt, in die sie hineingeboren werden, nicht aussuchen. Sie wünschen sich Liebe und Geborgenheit, doch für viele geht dieser Wunsch nicht in Erfüllung. Sie müssen unter Krieg, Hunger und Unterdrückung leiden. Ihre Stimme, die nach einer besseren Welt ruft, ist viel zu leise, verhallt ungehört.

Der Schweizer Journalist Mitja Rietbrock jedoch hörte ihre Rufe. Als seine erste Tochter vor sechs Jahren das Licht der Welt erblickte, wurde er sich besonders der Verantwortung der Eltern für ihre Kinder bewusst. Mit seiner Tochter wurde auch das Fotoprojekt „It’s OUR world“ geboren, mit dem er den Kindern der Welt eine Stimme geben will. Vom 27. Mai bis zum 1. Juni war ein Teil seiner Fotos im Deutschen Klub zu sehen. Auf die Idee, in Buenos Aires eine Ausstellung zu machen, war er durch Freundin und Arbeitskollegin Esther Marie Merz gekommen, die schon länger hier lebt.

Lketinga aus Tansania blickt zweifelnd in die Kamera, den Kopf versteckt unter dem roten Rockzipfel seiner Mutter. Rafshan aus Tadschikistan schiebt sein blaues Fahrrad durch die staubigen Straßen und breitet lachend die Arme aus. Thany aus Kambodscha schmiegt sich an den Rücken ihres Vaters, ihre großen brauen Augen blicken etwas scheu in die Kamera. All diese Kinder hat Mitja Rietbrock auf seinen Reisen für Reportagen getroffen, und er will jede einzelne Geschichte von ihnen erzählen. Unter jedem seiner Porträts aus der ganzen Welt steht die Geschichte und der Name des abgebildeten Kindes, ihr Schicksal bleibt nicht länger im Dunkeln. „Ich mache niemals einfach nur ein Foto von einem süßen Kind“, erklärt er seinen Ansatz.

Am 29. Mai eröffnete Mitja Rietbrock seine Ausstellung im Deutschen Klub. Eindringlich hielt er den leider spärlich vertretenen Gästen der Vernissage die Realität vor Augen: „Sechs Millionen Kinder sterben pro Jahr an Hunger.“ Jeder verstand schnell, dass der Schweizer Journalist mit seinem Herzen an dem Projekt hängt. Mit dem Verkauf seiner Fotos auf Ausstellungen und auf seiner Internetseite www.its-our-world.com unterstützt er Hilfsorganisationen aus aller Welt. So geht der Erlös aus seiner Ausstellung hier in Buenos Aires an das „Centro de Madres y Familias“ aus der Villa „Vicente Catalano“ in José León Suárez. Ins Leben gerufen wurde das Zentrum von Gottfried Stein, Korrespondet der ARD, und seiner Familie. Sie wollen das Leben der Menschen in der Villa verbessern, in der es an allem fehlt. Als kleine Kostprobe trat die Tanzgruppe „Aire Libre“ des Zentrums auf. Elf Mädchen zeigten eine eigens entwickelte Choreographie und tanzten sich in die Herzen der Zuschauer.

Bei seinem dreitägigen Besuch in Buenos Aires ließ Rietbrock die Kamera nicht ruhen. Hier machte er Fotos mit einem sechsjährigen Cartonero-Kind, dessen Schicksal ihn sehr bewegte. In einigen Wochen wird das Foto auf seiner Internetseite zu sehen sein, natürlich mit der Geschichte dahinter.

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