Begegnungen mit der Kunst

Die Expotrastiendas öffnet zum neunten Mal ihre Türen

Von Maria Exner

expo11.jpgMit einem neuen Ausstellungskonzept wartet die 9. Kunstmesse Expotrastiendas auf, die vom 15. bis 20. Oktober in den Messehallen der Stadt Buenos Aires (Pueyrredón/Av. Figueroa Alcorta) stattfindet. Zeitgenössische argentinische Kunst steht in diesem Jahr deutlich im Vordergrund…

Ab kommenden Donnerstag um 14 Uhr findet die Kunstmesse Expotrastiendas im “Centro de Exposiciones de la Ciudad” in Recoleta statt. Mit ihrem auf zeitgenössische argentinische Kunst ausgerichteten Profil hat sich die Messe seit 2001 nach der arteBA zum zweitwichtigsten Termin im Kalender von Galeristen, Kunsthändlern, Kaufinteressierten und nicht zuletzt der kunstliebenden Öffentlichkeit in Buenos Aires entwickelt. In diesem Jahr, das die Direktorin der Messe, Pelusa Borthwick, als ein “schwieriges für Künstler und Galerien” bezeichnet, wollen die Organisatoren mit einem besonderen Messeaufbau und einem breiten Rahmenprogramm bis 20. Oktober möglichst viel Publikum anziehen.

Der Architekt Daniel Fischer hat den rein funktionalen Messeaufbau aufgebrochen und platziert, inspiriert von der japanischen Origami-Kunst, ein Objekt in die Mitte der Messehalle, das gleichzeitig Ausstellungsraum ist. Das Projekt nennt sich “Art Vellum” und soll dem Besucher den Eindruck vermitteln, durch ein gigantisches Faltobjekt zu laufen, in dem jede Wand eine einzigartige Form hat.

Nicht zuletzt solche Innovationen bewegen von Jahr zu Jahr mehr Galerien dazu, sich bei der Expotrastiendas zu präsentieren. Gachi Prieto, Chefin der gleichnamigen Galerie in Palermo Soho, ist in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem Stand dabei und erwartet trotz der Krise gute Verkäufe. Neben den 25 eigenen Künstlern, deren Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen sie an ihrem Stand präsentieren wird, wird Gachi Prieto zusätzlich eine neue Galerien-Vereinigung namens GALAAC (Asociación de Galerías Argentinas de Arte Contemporáneo) auf der Expotrastiendas vorstellen. Vor acht Monaten gegründet, hat es sich der Zusammenschluss von 22 Galerien zum Ziel gesetzt, der zeitgenössischen argentinischen Kunst zu mehr Sichtbarkeit im eigenen Land und im Ausland zu verhelfen. Auf einer Pressekonferenz am 18. Oktober wird sich die GALAAC offiziell vorstellen und auch ihre Teilnahme an der Miami International Art Fair im Januar 2010 verkünden.

Dem weniger am Kunstgeschäft und mehr an den Werken interessierten Besucher bietet die Expotrastiendas gleich mehrere Ausstellungen. “Imaginarios en Cruce” präsentiert Werke argentinischer Künstler aus den Jahren 2000 bis 2009, was dem Betrachter die Möglichkeit geben soll, aktuelle Tendenzen und Themen der argentinischen Kunst von heute herauszulesen. Unter dem Titel “Sin sentido” werden Bilder gezeigt, die zum Fotografiewettbewerb der Expotrastiendas eingereicht wurden. Außerdem findet ein Seminar zum Thema Kunst und Feminismus statt. Und vor der Tür winken die Pampapflanzen des Projektes “Sistema Banquina” den Besucher herein und stimmen ihn mit Fragen, wie der nach den Besitzverhältnissen des Landes und ökologischer Verantwortung, auf eine interessante Begegnung mit der argentinischen Kunstszene ein.

  • 9. Kunstmesse Expotrastiendas. Centro de Exposiciones de la Ciudad de Buenos Aires, Anexo 1 + 2, Pueyrredón/Av. Figueroa Alcorta. 14-22 Uhr. Eintritt 18 Pesos, Rentner und Studenten 9 Pesos, unter 12-Jährige gratis. 15.10.-20.10.
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Die Expotrastiendas setzt auf junge Kunst; Fernando Montiel Klints “Neurosis” ist ein Beispiel dafür.

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