Noch mehr Pop Art im MNBA
“El Pop Art en la Colección del IVAM” im Museum der Schönen Künste
Von Nils Witte
Parallel zu “Mr. America” läuft im Museo Nacional de Bellas Artes die Ausstellung “El Pop Art en la Colección del IVAM” mit Werken aus der Sammlung des spanischen Instituto Valenciano de Arte Moderno. Die Kuratoren William Jeffett (Dalí-Museum St. Petersburg, USA) und Consuleo Císcar (IVAM) haben 59 repräsentative Kunstwerke der Pop Art ausgewählt, um zu zeigen, wie die von den Vereinigten Staaten ausgehende Stilrichtung sich in Spanien fortentwickelt hat. Zu sehen sind Fotographien, Collagen, Lithographien, Malerei und Objektkunst.
Die Ausstellung bringt die Werke bedeutender Vertreter der amerikanischen Pop Art wie Robert Rauschenberg, Claes Oldenburg und Jasper Johns mit denen europäischer Künstler wie Richard Hamilton, Eduardo Arroyo und Sigmar Polke zusammen. Auf beiden Seiten des Atlantiks wird die Reproduzierbarkeit des Kunstwerks thematisiert und damit der Kunstbegriff an sich hinterfragt, ob durch Gerhard Richters fotorealistische Ölgemälde, Richard Hamiltons verfälschende Nachbearbeitung von Pressefotografie oder die an Roy Lichtenstein erinnernde Comic-Adaption von Picassos Guernica durch das spanische Equipo Crónica.
Gemeinsam haben die versammelten Vertreter der Pop Art auch die Kommentierung des politischen Zeitgeschehens. Rauschenbergs Dante’s Inferno von 1963 ist dabei subtiler als die älteren Collagen des spanischen Kommunisten Josep Renau. Während Rauschenberg auf die Entindividualisierung von Soldaten und paramilitärischen Polizeieinheiten durch Uniformiertheit hinweist, kritisiert Renau das von ihm als imperialistisch betrachtete Gebaren der USA.
- MNBA, Av del Libertador 1473, Di-Fr 12.30-20.30, Sa und So 9.30-20.30 Uhr. Eintritt frei. Bis 22. November.