Schweizer Doku “Space Tourists” bei Sundance-Festival geehrt
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Einmal im Leben die Erde vom All sehen
Von Valerie Thurner
Die Amerikanerin Anousheh Ansari will als erste Frau der Welt ins All und lässt für diesen Kindheitswunsch glatt 20 Millionen Dollar springen. Der Schweizer Dokumentarfilmer Christian Frei erzählt in “Space Tourists” den alten Menschheitstraum vom Flug ins All in einem mehrdimensionalen und dichten Film. Uraufgeführt wurde das soeben beim Sundance-Filmfestival für die beste Regie einer ausländischen Dokumentation ausgezeichnete Werk beim Zurich Film Festival im vergangenen September, wo Frei mit Standing Ovations honoriert wurde.
Irgendwo in der kasachischen Steppe liegt die ehemals sowietische und heute Internationale Raumstation “Star City”. Die Zeiten der erfolgreichen Sputnik-Expeditionen liegen mehr als 50 Jahre zurück, und heute muss die russische Raumfahrtbehörde mit Weltalltourismus den finanziellen Etat aufbessern. Die Raumstation dient als Übungs- und Forschungszentrum für Kosmonauten und Weltalltouristen.
Es war eine der schwierigsten Missionen, die er jemals unternommen hätte, meinte Frei anlässlich der Weltpremiere in Zürich, er musste sich durch einen unkooperativen bürokratischen Filz durcharbeiten, und es wurde ihm mehr als einmal ein Stein in den Weg gelegt. Der Film begleitet das Abenteuer der Weltraumtouristin Ansari von ihren ersten Vorbereitungen bis hin zum schließlichen Flug. Aber es wäre kein Christian Frei-Film, würde er sich auf eine eindimensionale Abenteuergeschichte beschränken. In Nebenschauplätzen, die der Schweizer aufgespürt hatte, spielt sich die überraschende Kehrseite dieses Traumes ab: Inmitten der kasachischen Wüste lauern Schrotthändler auf die nächste Weltraummission, um dann die Trümmer der beim Start abgeworfenen Raketenkapseln zu sammeln.
So beginnt eine Entdeckungsreise in eine unbekannte Welt mit atemberaubend schönen Bildern voller Überraschungen und Begegnungen mit Menschen, die wir nie erwartet hätten und an Orte, noch verrückter als das Weltall.