Kämpfer für Pressefreiheit
Trauer um Eduardo Kimel
Von Marcus Christoph
Vor wenigen Tagen starb der politische Journalist Eduardo Kimel im Alter von 57 Jahren nach langer Krankheit in Buenos Aires. Kimel, der in den letzten Jahren als Chefredakteur des spanischsprachigen Dienstes der Deutschen Presse Agentur dpa fungierte, wurde vor allem bekannt durch sein Buch “Das Massaker von San Patricio”. Darin arbeitet er die Ermordung von drei Pallottiner-Priestern sowie zweier Seminaristen durch eine Schlägertruppe während der Militärherrschaft im Jahre 1976 auf. Dabei kommt Kimel zu dem Schluss, dass die Befehle zu dieser Tat aus dem Zentrum der Diktatur kamen und dass deswegen eine ausreichende juristische Aufarbeitung unterblieben sei.
Nachdem sein Buch 1989 erschienen war, kam es zu einer langjährigen juristischen Auseinandersetzung, die der von Kimels Recherchen belastete Richter Guillermo Rivarola angestrengt hatte. Dabei wurde der Journalist zunächst wegen Verleumdung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe sowie Zahlung von 20.000 Pesos verurteilt. Es ging dann über Jahre hin und her, ehe Kimel 2008 schließlich freigesprochen wurde. Zudem wurde im darauffolgenden Jahr der Straftatbestand der Verleumdung in Fällen von öffentlichem Interesse abgeschafft. Ein Erfolg für die Pressefreiheit, der Kimels Durchhaltevermögen zu verdanken ist. Das argentinische Sekretariat für Menschenrechte würdigte den Verstorbenen als “inbrünstigen Verteidiger der freien Meinungsäußerung”.