Verspielt, frech und kitschig

“POP! La consagración de la primavera” in der Galerie der Fundación Osde

Von Vanessa Bersis

POP11.jpgDie Fundación Osde präsentiert sich anlässlich der Ausstellung “POP! La Consagración de la primavera” schrill, bunt, mutig, verspielt, frech und kitschig. Es werden Werke argentinischer Pop Art-Künstler gezeigt, die in der Zeitspanne von 1961-1966 entscheidend die argentinische Popkultur geformt und mitgeprägt haben. Darunter sind Arbeiten von Alfredo Rodríguez Arias, Edgardo Giménez, Juan Stoppani, Dalila Puzzovio, Marta Minujín, Delia Cancela, Pablo Mesejean, Eduardo Costa und Charlie Squirru zu sehen. Die Künstler dieser Zeit ließen sich auf neue künstlerische Abenteuer ein, dabei schien ihre Kreativität grenzenlos zu sein. POP war eine junge, ephimäre Kunst voller Vitalität. Sie kritisierte den guten Geschmack und suhlte sich in Kitsch. Die Pop Art-Künstler stellten alles bisher Vorhandene in Frage, versuchten andere Perspektiven aufzuweisen, definierten den Begriff der Kunst neu und erweiterten diesen nach und nach.

Stets avantgardistisch, hedonistisch und provokativ, gelang es vielen Künstlern zudem, ihre Ideen weiterzuentwickeln und auf andere Schaubühnen zu übertragen, wie beispielsweise Performances oder Happenings. Die Pop Art bediente sich oft anderer Disziplinen und zeichnet sich vor allem durch das Experimentieren mit den Massenmedien und der Mode, aber auch durch die Verschmelzung unterschiedlicher Kunstgenres aus. Weiters entstanden innovative Kunstformen wie Konzeptkunst, Happening und Installationen. Pop war im weitesten Sinne der Ausdruck einer zeitgenössischen Empfindsamkeit in den 70er Jahren, die die Bahn für viele folgende Kunstformen ebnete. Die nun längst salonfähige Pop Art fasziniert nach wie vor und hat auch heute noch kein bisschen von ihrem Glamour verloren. Die Werke wirken fortwährend zeitlos, strahlen Frische, Energie und Optimismus aus, beweisen, dass Pop Art weit über Andy Warhol hinausgeht und sehr wohl auch einen argentinischen Touch vorweisen kann.

  • „¡POP! La consagración de la primavera“, 90 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Objekte, Installationen und Dokumentation aus den 60er und 70er Jahren. Künstler, u.a.: Dalila Puzzovio, Edgardo Giménez, Alfredo Arias, Alberto Greco, Marta Minujín, Juan Stoppani, Charly Squirru. Kuratorin: María José Herrera. Espacio de Arte Fundación OSDE, Suipacha 658, 1. Stock. Mo-Sa 12-20 Uhr. Eintritt frei. 18.3.-15.5.
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Bunt und schrill: ein Werk von Marta Minujín.
(Oben: Installation von Delia Cancela und Pablo Mesejean.)

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