Band zwischen Außen und Innenraum

“Paraconstrucción” im “Espacio Itaú Cultural”

Von Susanne Franz und Vanessa Bersis

pileta11.jpgMit seiner zweiten Ausstellung, “Paraconstrucción”, stellt der erst vor wenigen Wochen eröffnete “Espacio Itaú Cultural” seinen Mut unter Beweis, ganz jungen Künstlern mit nicht leicht zugänglichen Werken Raum zu bieten. Luciana Lamothe, Diego Figueroa, Andrea Cavagnaro und Jorge Tirner sind dabei keine ganz Unbekannten, sondern vielversprechende aufstrebende Talente: So stellte Diego Figueroa im vergangenen Jahr zusammen mit der Pop-Ikone Edgardo Giménez im CCEBA aus, und Luciana Lamothe hat sich neben Einzelausstellungen u.a. bei Alberto Sendrós in Buenos Aires auch international einen Namen gemacht.

Die vier Künstler haben “site specific”, also für den ganz besonderen Raum des “Espacio Itaú Cultural” gearbeitet. Dabei geht es in der Ausstellung letztendlich darum, das Band zwischen Außen und Innenraum zu spannen. Der Ausstellungsraum dient als großes Schaufenster mit porösen Grenzen und diffusen Umrissen. Die Arbeiten zeichnen sich vor allem durch ihre Heterogenität aus, allen Künstlern ist jedoch der Versuch gemein, ein Ausloten von Grenzen zu erproben.

Diego Figueroa und Jorge Tirner arbeiten vor allem mit dem Effekt der Entfremdung und versuchen somit Blick und Perspektive auf bekannte Alltagsgegenstände zu verändern.

Figueroa beispielsweise konstruierte für die Ausstellung einen Brunnen. Er ist pyramidenartig aufgebaut bestehend aus unterschiedlich großen Schwimmbecken, die das ständig zirkulierende Wasser auffangen. Das Werk Diego Figuroas ist eine Parodie und humoristische Darstellung im Bezug auf traditionelle Skulpturen und Monumente, die im öffentlichen Raum zu finden sind. Der Brunnen als eine Art Ready Made.

Das Werk von Jorge Tirner, Fiat Europa, ist einfach konstruiert, es handelt sich um einen knallroten Fiat Europa, der bis zum Dach mit Beton gefüllt ist. Man kann nicht in die Fenster hineinschauen, das erweckt im Betrachter große Neugier. Zum anderen wird das Auto nach wie vor als eine Art Statussymbol dargestellt.

  • “Paraconstrucción”, Interventionen der Künstler Andrea Cavagnaro, Diego Figueroa, Luciana Lamothe und Jorge Tirner. Kuratorinnen: Jimena Ferreiro Pella und Patricia Hakim. Espacio Itaú Cultural, Cerrito Ecke Viamonte. Mo-Fr 10-19.30 Uhr. Eintritt frei. 17.3.-14.5.

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