Teresa Peredas poetisches Universum

Die Installation “Recolección/Restitución – Citas por América” im Cronopios-Saal des Centro Cultural Recoleta

Von Vanessa Bersis

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Auf den Spuren des amerikanischen Kontinents präsentiert die Künstlerin Teresa Pereda im Centro Cultural Recoleta ihre Ausstellung, die als eine Art Installation angesehen werden kann. Fotografien und Videos, die während ihrer Reise durch Argentinien, Bolivien und Brasilien entstanden sind, bilden die Eckpfeiler der raumgreifenden Installation. Erde und riesige weiße Wollknäuel sind jene Materialien, welche die Künstlerin auf ihren Reisen mitbringt, sammelt und tauscht. Zeitgleich konstruiert sie mit Hilfe dieser ihr eigenes poetisches Universum.

“Recolección/Restitución” – so der Ausstellungstitel, der als Aufsammeln und Rückerstatten verstanden werden kann, beschreibt die doppelseitige Aktion von Teresa Pereda. Der Name des Kunstprojektes ist eine Art imaginäre Achse, die die ganze Ausstellung umspannt. Schon seit 16 Jahren begibt sich Teresa Pereda unermüdlich auf Reisen, dabei ist sie bestrebt, ihren Horizont zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln und vor allem mit Einheimischen persönliche Beziehungen einzugehen. Es ist ein ständiges Zusammentreffen mit Orten und Menschen, mit Ritualen und Feierlichkeiten, und ein permanentes Wechselspiel zwischen Sammeln und Austausch. Dabei bedient sie sich oft symbolischer Gesten, wie beispielsweise das Sammeln und Tauschen von Erde oder das Entwinden der Wollknäuel, die sich dann durch ganze Landschaften durchziehen.

Ihr Werk ist letztendlich eine Zusammenarbeit vieler Künstler, die sie auf ihren Reisen begleiten und das Video- und Fotomaterial zusammenstellen. Ihre Arbeit hat aber auch dadurch starken performativen und dokumentarischen Charakter, dass immer wieder Landschaften, aber auch Aktionen in den Vordergrund gestellt werden. Dabei geht es vor allem um die Stimmung und Atmosphäre, die das ganze Kunstprojekt umhüllt. Vordergründig ist auch die sinnliche Erfahrung, die sowohl bei den Beteiligten als auch bei den Betrachtern entsteht.

Die Künstlerin bedient sich nur der Wolle, Erde und Landschaften, das sind sozusagen ihre Materialien. Die Wolle kann als Metapher, als Roter Faden, angesehen werden, der sich durch die Kunstidee von Teresa Pereda zieht.

Pereda ist von der Intention getrieben, Kommunikation herzustellen, die nicht ausschließlich verbal und visuell ist, sondern viel tiefer, intimer und direkter wirkt. Ein Zustand von Sein und Fühlen der Welt und der Energie. Dabei ist alles ständig in Bewegung und es geht darum, Handlungen zu teilen und einen Austausch zu ermöglichen.

Den Besuchern der Ausstellung wird jedenfalls das Gefühl vermittelt, gerade selbst auf Endeckungsreise zu sein.

  • Teresa Pereda, „Recolección/Restitución – Citas por América“. Kuratorin: Ana María Battistozzi. Centro Cultural Recoleta, Junín 1930, Cronopios-Saal. Mo-Fr 14-21, Sa, So und feiertags 10-21 Uhr. 27.4.-30.5. Performance: An den Samstagen 22. und 29. Mai, 18 Uhr.

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