Künstler- und Kinderspiel (2001)

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Ausstellung “Juego de Artistas” im Kindermuseum

Von Susanne Franz

Vier ungefähr 10-jährige Mädchen drängen sich lärmend um das Gästebuch, das im Ein- bzw. Ausgangsbereich des Ausstellungssaales im “Museo de los Niños” liegt. Eine, sie heißt Mirta, hält die Hand über das, was sie geschrieben hat, während die anderen sich lautstark beschweren, sie solle sich doch nicht so anstellen. Irgendwann ziehen sie unter großem Gekichere ab. Mirta hat ihrem Unmut über die Ausstellung “Juego de Artistas” Ausdruck verliehen: “Mir hat nichts, aber auch gar nichts gefallen!”, schreibt sie. “Nur das Puzzle.”

Mirta scheint wirklich schwer zu erfreuen zu sein. Fast alle anderen Kinder äußern sich begeistert. Und ja, das Puzzle, ein Kunstwerk, das die jungen Ausstellungsbesucher nach Belieben auseinandernehmen und wieder zusammensetzen können, steht in der Hitliste bei allen ganz oben.

Der fünfjährige Gabriel schreibt in ungelenker Schrift, ihm habe das Bild von Gabriel Mirocznyk am besten gefallen. Vorher hatte er aber besonders an den Wellpappe-Tierskulpturen von Osvaldo Decastelli Halt gemacht. Wahrscheinlich fand er, dass diese eher “normale” Spielsachen waren, die Bilder hingegen “Kunst”.

Wirklich schade, dass die Ausstellung “Juego de Artistas”, die hervorragende Spiele/Kunstwerke von Remo Bianchedi, Elena Blasco, Silvia Brewda, Alicia Carletti, Maria Causa, Maria Silvia Corcuera, Mariano Cornejo, O. Decastelli, Pablo del Monte, Luis Grosclaude, Patricia Hakim, Matilde Marin, Jorge Meijide, G. Mirocznyk, Adolfo Nigro, Odell, Estela Pereda, Pilar Vigil, Wendell und Daniel Zelaya vereint, schon bald zu Ende geht.

Es ist ein großes Verdienst, Kunst Kindern anhand eines Themas zugänglich zu machen, das für Klein und Groß wichtig und unwiderstehlich ist – das des Spieles. Zudem legte man die Ausstellung an einen Ort, der wie kein anderer geeignet ist, ein breites junges Publikum anzusprechen, und zu guter Letzt wird den Kindern ein offener Workshop (geleitet von Julieta Gonzalez Iwanow) angeboten – die Kunstwerke, die sie dort herstellen, werden ebenfalls im “Museo de los Niños” ausgestellt.

Dieser Artikel erschien am 13.01.2001 im “Argentinischen Tageblatt”.

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