“Identitäten im Transit”

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Das Festival de la Luz 2010 behandelt als zentrales Thema Migration weltweit

Von Katharina Köhler

Die 16. Ausgabe des Fotografie-Festivals “Encuentros Abiertos – Festival de la Luz” 2010 wird vom 2. August bis 30. September in 31 Städten in ganz Argentinien stattfinden. Am 4. August um 19 Uhr wird die Veranstaltung im Centro Cultural Borges offiziell eröffnet. Unter der Überschrift “Identitäten im Transit” behandelt das Event, das alle zwei Jahre stattfindet, diesmal als zentrales Thema Migration weltweit. Die 101 Ausstellungen von Fotografen aus dem In- und Ausland werden nicht nur in Buenos Aires, sondern über das ganze Land verteilt in Museen und Kulturzentren bei freiem Eintritt gezeigt.

Ein Auswahlkomitee, bestehend aus Elda Harrington (Leitung), Silvia Mangialardi (Künstlerische Leitung) und Tony Valdéz (Gast-Kurator) wertete im Vorfeld die Arbeiten von 330 Fotografen aus Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay, Peru, Venezuela, Mexiko, Kuba, Bolivien, Kolumbien, Frankreich, Italien, Dänemark, Australien, Spanien, den USA, Portugal und Großbritannien aus, die an der Ausschreibung für die Teilnahme am Festival de la Luz 2010 teilgenommen hatten, und lud die Künstler mit den überzeugendsten Arbeiten zur Ausstellung ihrer Werke ein.

Diese Künstler und Experten aus Mexiko, Peru, Deutschland, Uruguay, Dänemark, Indien, Frankreich, der Schweiz, Südkorea, den USA, Holland, Italien, Australien, Spanien, Chile und Brasilien werden nun im Verlauf des Festivals ihre Arbeiten präsentieren. Mehr als 30 internationale Gäste, darunter Künstler, Kuratoren und Fotografieexperten aus aller Welt, treffen sich überdies anlässlich der Encuentros Abiertos, um an den vielfältigen Aktivitäten der Veranstaltungsreihe teilzunehmen – neben den Ausstellungen werden Konferenzen und Debatten, Kinovorführungen, Kunstaktionen in Parks und den Straßen von Buenos Aires, Mar del Plata und Neuquén, Buchvorstellungen und Führungen mit den Künstlern selbst organisiert.
Mehr Informationen und das vollständige Programm findet man auf der Website des Festivals.

Ausstellende Künstler (Mini-Auswahl):

Andreas Seibert (Schweiz): “From Somewhere to Nowhere. China’s Internal Migrants” (Von irgendwo nach nirgendwo. Chinas interne Migranten)

Der Autor war in den letzten Jahren selbst Migrant in China. Er begab sich dort auf die Suche nach der größten Migrationsgruppe der Menschheitsgeschichte: den Wanderarbeitern. Er begleitete die Arbeiter mit dem Ziel, mehr über ihr Leben zu erfahren und die historischen Veränderungen, die China gegenwärtig durchläuft, besser zu verstehen. Diese Ausstellung unter der Schirmherrschaft der Schweizer Botschaft und der Stiftung Pro Helvetia wird vom 4. bis 20. August im Centro Cultural Borges gezeigt.

Fifi Tong (Brasilien): “Origem” (Ursprung)

Nach 15 Jahren Arbeit präsentiert die brasilianische Künstlerin die Ausstellung und das Buch “Origem – Retratos de familia en el Brasil” (Herkunft/ rsprung – Familienporträts in Brasilien), mit 51 Familienporträts. Die Ausstellung zeigt den “Ursprung” dieser Familien aus Deutschland, China, Japan, Indien, dem Kongo und anderen Ländern, die Brasilien als den Ort gewählt haben, an dem sie sich niederlassen wollen. Fifi Tong begleitet jedes Porträt mit einem Text, der die Geschichte der Familien erzählt. Die Ausstellung wird vom 4. bis 20. August unter der Schirmherrschaft der brasilianischen Botschaft im Centro Cultural Borges gezeigt.

Sergio Fasola (Argentinien): “En tránsito” (Im Durchzug/Vorbeifahren)

Jedes Bild des Künstlers ist die Darstellung eines Momentes, der von einem Zuwanderer oder Migranten erzählt wird. Jedes Foto durchdringt den Betrachter mit einer Lebensgeschichte, mit Nostalgie, der Geschichte einer Suche, den Gründen für die Auswanderung und ihren Konsequenzen. Die Werke werden vom 6. bis 19. August im Centro Cultural Recoleta ausgestellt.

Sebastián Ingrassia (Argentinien): “Traumland”

Diese Ausstellung zeigt die dokumentarischen Aufnahmen des Künstlers in den Dörfern der Wolgadeutschen in Entre Ríos. In Santa Anita, San Rafael, Viale, Brasilera, General Alvear, San Francisco, Santa Celia, San Juan, San Antonio, María Grande und Bovril bewahren die Einwohner bis heute die Sitten und Gebräuche, die Sprache, das Essen, die religiösen Gepflogenheiten und die traditionelle Kleidung – kurz: die Kultur ihrer Vorfahren. Ab 4. August werden Ingrassias Fotos im Espacio Fotográfico des Teatro de la Ribera ausgestellt.

Die Fotos (von oben nach unten) stammen von Fifi Tong, Andreas Seibert und Sergio Fasola.

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