In Berlin: “Realidad y Utopía”

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Argentiniens künstlerischer Weg in die Gegenwart

Die argentinische Kunst mit ihrer reichhaltigen und komplexen Geschichte hat sich zwischen den Phasen der Diktaturen, Krisen und der demokratischen Neuordnung zu einem wichtigen Medium der Gesellschaftskritik und der politischen Stellungnahme entwickelt. Die Kunstszene von Buenos Aires gilt als eine der vitalsten des neuen Jahrzehnts.

Am 1. Oktober wird in der Akademie der Künste in Berlin die Ausstellung “Realidad y Utopía” eröffnet, ein Projekt des Organisationskomitees für die Teilnahme Argentiniens als Ehrengastland zur Frankfurter Buchmesse 2010 (COFRA).

Das Ausstellungsprojekt präsentiert erstmals in Deutschland eine umfangreiche Werkschau moderner und zeitgenössischer Kunst aus Argentinien. Arbeiten von mehr als 70 Künstlern werden zu sehen sein.

Ausgehend von der Gegenwartskunst zeigt die von Diana B. Wechsler kuratierte Ausstellung historische Bezüge bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. In Malerei, Fotografie, Installation und Video wird das argentinische Bildgedächtnis reflektiert, das eng mit der Kultur- und Kunstgeschichte Europas und der Entkolonisierung verknüpft ist.

Im Zentrum stehen künstlerische Auseinandersetzungen mit der Erinnerungskultur und Identitätssuche Argentiniens, die sich im Spannungsfeld von Wirklichkeit und Imagination bewegen. Dabei werden Themen wie die Erfahrung von Weite und Unendlichkeit, die Erinnerung an die Ursprünge, die Komplexität von Identität und die Produktion von Gewalt aufgegriffen.

So hinterfragt Graciela Sacco mit ihrer jüngsten Installation “m2” die Verortung von Heimat und Ursprung ebenso wie Nicolas García Uriburu mit seinen Skulpturen aus den 70er Jahren. In den expressionistischen Satiren von Carlos Alonso mit “Censorship” oder den religionskritischen Arbeiten von León Ferrari in “Nunca más” und “Carta a un general” zeigt sich die politische Dimension. Die Aktionen und Interventionen des Künstlerkollektivs Etcétera führen diese Intentionen im aktuellen Kontext fort. Darüber hinaus werden Werke von u.a. Antonio Berni, Oscar Bony, Horacio Coppola, Ana Eckell, Victor Grippo, Tomás Espina, Miguel Harte, Jorge Macchi und Miguel Rothschild zu sehen sein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (spanisch/englisch).

  • “Realidad y Utopía”. 2. Oktober bis 14. November 2010. Eröffnung: Freitag, 1. Oktober 2010, 19 Uhr, Eintritt frei. Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte. Di-So 11-20 Uhr, Tel. 030 200 57-1000. Eintritt € 6/4, bis 18 Jahre und am 1. Sonntag im Monat frei. Weitere Infos auf der Website der Akademie der Künste.

Fotos von oben nach unten:

Jorge Macchi, N°1 der Serie Citas (Zitate), 2002, Fotografie, 100 x 140 cm.

Tomás Espina, s/P s/t, 2002, Fotografie, 140 x 200 cm.

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