Qualität und Originalität (1995)

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Luis Niveiro zeigt witzig-satirische Obiekte bei Atica

Von Susanne Franz

Am 2. Mai beging die Galerie Atica ihr 30-jähriges Jubiläum und bewies mit der Eröffnung der höchst eigenwilligen Ausstellung von Objekten Luis Niveiros, dass sie weiterhin ihren eigenen Weg wählt und Qualität und Originalität geschickt miteinander zu verbinden weiß.

Atica verwandelt sich bis zum 27. Mai in eine Art Puppenhaus, dessen Besuch anregend, spannend und unterhaltsam ist. Der Künstler Luis Niveiro hat sich der Satire verschrieben und als zentrale Figur seiner Aussage den Pinocchio gewählt, Symbol der Verlogenheit und Naivität. Mit dieser Puppe nimmt er liebevoll und doch gezielt, messerscharf beobachtend, vor allem die “Zustände” Argentiniens auf die Schippe. Seine Kästen/Objekte mit teilweise durch kurze Texte erklärten Szenerien sind bissig und haben gleichzeitig das entwaffnend Naive eines Puppenspiels – rnit diesem bewusst eingesetzten Stilmittel übersetzt Niveiro die Satire gekonnt vom Wort in die bildende Kunst. Die Ausstellung ist durch und durch gelungen, bisher ein großer Publikumserfolg und außerordentlich empfehlenswert.

Luis Niveiro wurde 1952 in Corrientes geboren und begann während eines dreijährigen Aufenthaltes in den USA (Boston, 1979-81) Malerei zu studieren. Zurück in Argentinien widmete er sich weiter dem Kunststudium; die Jahre von 1986 und 1993 sind durch Reisen, längere Aufenthalte und Ausstellungen in den Staaten, Mexiko, der Dominikanischen Republik und Europa, v.a. Spanien, gekennzeichnet. Der Künstler, der jetzt in Buenos Aires und Corrientes lebt, hatte bis jetzt 24 Einzel- und 57 Gemeinschaftsausstellungen; bei “Salóns” in Corrientes und Buenos Aires wurden ihm verschiedene Ehrungen für sein Werk verliehen, das sich in zahlreichen Museen, Stiftungen und Privatsammlungen in Südamerika, den USA und Europa befindet.

Die Ausstellung bei Atica, Libertad 1240, P.B., kann man bis zum 27. Mai zu folgenden Öffnungszeiten besuchen: montags bis freitags 11-13 und 15-20 Uhr, samstags 11-13.30 Uhr.

Erschienen im “Argentinischen Tageblatt” vom 13. Mai 1995.

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