Rochade im Außenamt/Kultur

“Asuntos Culturales”-Chefin Bender musste an Faillace abgeben

Von Susanne Franz

Als am 16. Dezember auf einer Pressekonferenz im Palast des Außenministeriums die Nachricht verkündet wurde, dass der renommierte Kurator Rodrigo Alonso den argentinischen Künstler Adrián Villar Rojas (30) erwählt hat, Argentiniens Pavillon auf der 54. Kunstbiennale von Venedig (4. Juni bis 27. September) zu gestalten (wir berichteten), strahlte Botschafterin Gloria Bender, die Leiterin des Sekretariats für Kulturelle Angelegenheiten der Cancillería, noch. Kaum eine Woche später kostete sie die Entscheidung den Job: Am 21. Dezember berichtete “La Nación”, dass Bender ihren Posten an Botschafterin Magdalena Faillace (Foto), die im Außenministerium bislang für Frauenfragen zuständig war, abgeben muss. Es handelt sich um eine klassische Rochade: beide Damen wechseln die Plätze. Faillace war im vergangenen Jahr sehr medienwirksam für den Gastlandauftritt Argentiniens auf der Frankfurter Buchmesse zuständig gewesen und gilt laut La Nación als enge Beraterin von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner.

Bis zur Staatschefin war die Verärgerung in der argentinischen Kunstszene über die Wahl des jungen Künstlers vorgedrungen, dessen Werk Eduardo Iglesias Brickles in seinem Blog Testigo Ocular als “ebenso inkohärent wie preisgekrönt” beschreibt. Die Nachfrage der Präsidentin bei Außenminister Héctor Timerman ergab, dass Frau Bender ihren Chef nicht informiert hatte, und so musste sie ihren Schreibtisch räumen. Villar Rojas seinerseits steht weiter auf der Liste für Venedig.

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