Trauer um Künstler Benedit

Luis Fernando Benedit gestorben

Von Susanne Franz

Der argentinische Künstler und Architekt Luis Fernando Benedit ist am Dienstag im Alter von 73 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Sein Werk, das er selbst als “auf konzeptueller Grundlage figurativ” einstufte, war von der Suche nach einer nationalen Identität, einem “Argentinisch-Sein”, bestimmt, und kreiste um ökologische und ländliche Themen. Benedit arbeitete z.B. mit Tierknochen, sein Knochenstuhl (“Silla de Hueso”, 2008) aus Eisen und Pferdegebein war zuletzt im Januar/Februar 2011 im Rahmen der Ausstellung “Testa + Bedel + Benedit” im Centro Cultural Recoleta zu sehen. Benedit hatte das Kulturzentrum vor 30 Jahren zusammen mit den Künstlern und Architekten Clorindo Testa und Jacques Bedel gestaltet, zuvor war es ein klösterliches Altenheim gewesen.

Im Malba hatte Benedit 2009 die anthropologisch geprägte Ausstellung “Equinus Equestris” gezeigt, anlässlich derer er betonte, dass unsere Gesellschaft auf einer Zivilisation beruhe, in der Mensch und Pferd ein symbiotisches Verhältnis gehabt hätten. “Das Pferd interessiert mich als politisches Tier”, so Benedit damals. Zur ständigen Sammlung des Malba gehört eines der “Habitate” Benedits (“Fitotrón”, 1972). Diese Installation hatte der Künstler für seine Ausstellung im MOMA von New York konzipiert, wo er als erster Gast aus Lateinamerika seine Werke zeigen durfte. Darüber hinaus stellte Benedit im Museo de Arte Moderno von Buenos Aires (1966), dem International Cultureel Centrum von Brüssel (1976), dem Institute of Contemporary Art von Los Angeles (1981), der Galerie Ruth Bencazar (1978, 1980, 1984, 1988, 1992 und 1998) und dem Museo Nacional de Bellas Artes von Santiago de Chile (1996) aus.

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