Zwei neue Schauen im Malba

Werke von Ricardo Garabito und Guillermo Giambiagi

Von Jasmin Müller

Im Malba wurden am Dienstag, dem 12. Juli, feierlich zwei neue Ausstellungen eröffnet. Die Werke der argentinischen Künstler Ricardo Garabito und Guillermo Giambiagi begeisterten an diesem Abend ein großes Publikum und boten später Gesprächsstoff bei Wein, Sekt und Käsehäppchen im Eingangsbereich.

Im Saal 5 im zweiten Stock des Museums ist noch bis zum 29. August eine Auswahl von Zeichnungen und Gemälden Garabitos zu sehen, einer der großen Vertreter argentinischer Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung umfasst 32 Zeichnungen, die der Künstler zwischen 1972 und 1982 anfertigte und bei denen er verschiedenen Techniken (Bleistift, Temperafarbe und Aquarell) verwendete. Zentrales Thema der Zeichnungen ist die menschliche Figur. Die abgebildeten Personen, die karikiert wirken, befinden sich meist in Alltagssituationen – sie sind beim Essen, in der Natur oder mit Freunden unterwegs. Oft ist nur ein kleiner Ausschnitt in Farbe, und nur die Gesichter sind detailliert und mit Schatten gezeichnet, so dass diese aufgeklebt wirken. Besucher, die andere Werke des argentinischen Künstlers gut kennen, können die Zeichnungen als Studien und Bereicherung betrachten. Die Ausstellung zeigt außerdem noch einen Satz von 15 Ölgemälden des Meisters, die zwischen 1998 und 2011 entstanden. Die Stillleben zeigen Obst oder Kännchen, die auf einem Tisch stehen und sind in sanftem Orange, Rosa, Grün und Grau gemalt.

Im Erdgeschoss präsentiert das Malba im Rahmen seines Zyklus zeitgenössischer Kunst noch bis zum 22. August “Naturaleza Quieta” von Guillermo Giambiagi. Die 25 Fotografien des argentinischen Künstlers sind zwischen 2008 und 2011 im Sommerhaus der Familie des Künstlers entstanden. Wer sich die Ausstellung aufmerksam ansieht, entdeckt ein kleines Ölgemälde aus den 50er Jahren. Dieses stammt von Carlos Giambiagi, dem Großonkel des Künstlers. Es zeigt eine Vase mit Blumen, die auf einem Tisch steht – eines der Leitmotive der Ausstellung. Denn auf den meisten Fotografien sind Vasen, Krüge und Kunstblumen abgebildet. Man findet jedoch auch zwei Bilder, die das Meer zeigen und von dem Strand aus fotografiert sind, an dem das über 70 Jahre alte Sommerhaus steht. Dieses Haus steckt voller Geschichten, und jedes der abgebildeten Objekte ist mit Erinnerungen verbunden – das zentrale Thema des argentinischen Fotografen.

Zwei interessante Ausstellungen in einem der schönsten Museen von Buenos Aires.

  • Malba, Av. Figueroa Alcorta 3415
  • Do-Mo und feiertags 12-20 Uhr, mittwochs bis 21 Uhr, dienstags geschlossen
  • Eintritt 22 Pesos, Lehrer, Rentner und Studenten 11 Pesos, unter 5-Jährige gratis. Mittwochs: Eintritt 10 Pesos, Lehrer und Rentner 5 Pesos, Studenten gratis

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