Ein junges kulturübergreifendes Recyclebauprojekt

Im Projekt “Casa Creciente” geht es darum, aus einfachen Materialien Häuser zu bauen

Von Nina Bongard

Als Georg Boos (23) Argentinien im Sommer 2010 verließ, war ihm damals schon klar, dass dies kein Abschied für immer sein würde. Nachdem er ein Jahr lang seinen Zivildienst in Buenos Aires geleistet hatte, kam in Deutschland die Idee, noch einmal dorthin zurückzukehren, um mit einem Recyclebauprojekt fortzufahren, welches er während seines Zivildienstes dort angefangen hatte. Zu ihm gesellte sich sein langjähriger Freund Sebastian Marschall (24), und nach intensiver Planung, Spendensuche und einer neuen Bearbeitung des Konzeptes war “Casa Creciente” geboren.

Im Dezember 2010 machten sich die beiden Karlsruher auf, um in Benavídez, Buenos Aires, die Arbeiten auf dem Gelände der Fundación Oxenford zu beginnen. Im Projekt “Casa Creciente” geht es darum, aus einfachsten Materialien, die man aus konventioneller Sicht als Müll betrachten würde, Häuser zu bauen: So verwandeln sich Glas- und Plastikflaschen zu Wänden, alte Autoreifen zu Sockeln und Paletten dienen als Holzquelle. Zudem wird auf Lehmbau zurückgegriffen, eine der ältesten existierenden Baumethoden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sehr günstig gebaut werden kann, außerdem schluckt das Projekt eine ganze Menge Müll, den man so noch sinnvoll verwenden kann.

Momentan realisieren die beiden ihr erstes Projekt: Eine Halle, welche nach Fertigstellung als Schulungsstätte dienen soll, um u.a. eben diese Techniken des Recyclingbaus weiterzugeben. Außerdem haben sie an der Halle die Möglichkeit, verschiedene Bauweisen auszuprobieren, Vor- und Nachteile abzuwägen und so den besten Weg für den weiteren Häuserbau zu finden.

Nach Fertigstellung der Halle sind weitere Projekte geplant, bis Sebastian und Georg im Dezember voraussichtlich erstmal wieder nach Deutschland zurückkehren.

Finanzieren tut sich das Projekt ausschließlich über Spenden. Sämtliche Paletten, Reifen, Farbe etc. kommen aus umliegenden Fabriken, welche das soziale Projekt unterstützen wollen, jedoch wird finanzielle Unterstützung händeringend gesucht. Denn einige Materialien wie z.B. Werkzeuge müssen aus eigener Tasche gezahlt werden.

Auch über tatkräftige Unterstützung freut man sich bei “Casa Creciente” immer. Dazu sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Wer sich näher über das Projekt informieren möchte, kann dies im Internet tun oder eine Mail schreiben an info@casacreciente.com.

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