10 Jahre Spitzenklasse

Das Malba feiert am 21. September seinen 10. Geburtstag

Von Susanne Franz

“Malba: Geburt eines Wunders” titelte die Autorin vor 10 Jahren im “Argentinischen Tageblatt”. Der Unternehmer und Kunstsammler Eduardo Costantini hatte seinen Traum Wirklichkeit werden lassen: Für seine exquisite Sammlung lateinamerikanischer Kunst ließ der feinsinnige Geschäftsmann ein Museum für damals 50 Millionen Dollar bauen. In einem internationalen Wettbewerb gewann ein junges argentinisches Architektenteam den Zuschlag für den lichtdurchfluteten Bau an der Avenida Alcorta. Monatelang gab es Streit mit den Nachbarn, denen das Gebäude zu hoch war und die vor Gericht verbissen gegen das Museum ankämpften. Doch Costantini kam gegen alle Widrigkeiten an, und so geschah es, dass das Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires kurz vor der Wirtschaftskrise 2001/2002 eröffnet werden konnte: am 21. September 2001. Seit seinen ersten Schritten bis heute führt das Malba die Liste der wenigen Kultureinrichtungen in Argentinien an, die auf höchstem internationalen Standard operieren.

Zur Feier seines 10-jährigen Jubiläums eröffnet das Malba am kommenden Mittwoch eine Retrospektive des franko-venezolanischen Künstlers Carlos Cruz-Diez, eines Vertreters der Kinetischen Kunst. Im Anschluss gibt es 10 Tage Malba bei freiem Eintritt. Neben der Cruz-Diez-Ausstellung bietet das Museum auch einen neuen Rundgang durch die Sammlung lateinamerikanischer Kunst des 20. Jahrhunderts, mit den wichtigsten Werken des eigenen Museumsschatzes und einer Auswahl an Meisterwerken, die das Museum of Fine Arts, Houston, für diesen Zweck ausgeliehen hat.

Die Zahlen sprechen für sich: 3.200.000 Menschen haben das Malba in den 10 Jahren seines Bestehens besucht, im Durchschnitt 350.000 pro Jahr. Mittlerweile gehören 500 Werke zur Museumssammlung, das Doppelte seit Gründung des Malba, darunter sind viele Schenkungen. Mehr als 120 Sonderausstellungen argentinischer, lateinamerikanischer und internationaler Künstler hat das Museum organisiert, 70 Kataloge wurden herausgegeben.

Das Malba spielt mittlerweile auch im literarischen und cinematographischen Kulturbetrieb Argentiniens eine herausragende Rolle. Hervorzuheben neben vielem anderen ist auch der pädagogische Bereich des Museums.

Malba-Gründer Eduardo Costantini ist das noch lange nicht genug: “Der Blick des Museums ist fest in die Zukunft gerichtet”, sagte er anlässlich des Jubiläums, und meint damit vor allem die geplante Erweiterung des Malba.

Escriba un comentario