Top-Filme aus Deutschland

11. “Festival de Cine Alemán” startete am Donnerstag

Von Camila Hirsch und Susanne Franz

Am Donnerstagabend ging es los mit “Goethe!” von Philipp Stölzl: Das 11. Deutsche Kinofestival von Buenos Aires (22.-28.9.) ist bereits in vollem Gange. An diesem Wochenende steht der flotte Film über die Jugendjahre Johann Wolfgang von Goethes noch zweimal auf dem Programm: am heutigen Samstag um 22.30 Uhr und morgen, Sonntag, um 20 Uhr. Der “Film für die ganze Familie”, auf den das Festival jedes Jahr großen Wert legt, ist “Wintertochter” von Johannes Schmid: Der empfehlenswerte Streifen wird heute um 17.30 Uhr ausgestrahlt.

Am Dienstagabend hatte Gustav Wilhelmi, Chef von German Films Argentinien, die Pressekonferenz zum Kinofestival im Deutschen Klub von Buenos Aires eröffnet. Dieses Jahr freute er sich besonders über die hohe Teilnehmerzahl: Der Konferenzraum war überfüllt mit interessierten Journalisten aus ganz Südamerika. Zufrieden berichtete Wilhelmi, dass die Sondervorführung des Filmes “Pina” besonders gut angekommen sei. Nachdem die Karten für den einzigen Termin dieses “Special Events” sofort vergriffen waren, wurde eine neue Vorstellung angesetzt, auch diese war kurze Zeit später ausverkauft. “Wir könnten ja jetzt auf Roger Waters machen”, scherzte Wilhelmi in Anspielung auf die acht Konzerttermine von “The Wall” des legendären ehemaligen Pink Floyd-Frontmanns im März 2012.

Bei zwei “Pina”-Vorstellungen muss es aus logistischen Gründen bleiben; Wilhelmi verwies aber für alle, die keine Karten mehr bekommen haben, darauf, dass der Film bald in den argentinischen Kinos anlaufen wird.

Viele der Filme, die dieses Jahr im Kinokomplex Village Recoleta gezeigt werden, beinhalten die Themen Identität und Immigration, so Wilhelmi. “Das Lied in mir” und “Romeos” beispielsweise seien exzellente Filme über die Suche nach der eigenen Identität, “Almanya” und “Die Farbe des Ozeans” handelten von Immigration, einerseits in Deutschland, andererseits auch im Ausland.

Michael Kratz, Kulturreferent der Deutschen Botschaft in Buenos Aires, erwähnte in seiner Ansprache, dass er sich sehr auf die Tage des Festivals und über das Interesse des argentinischen Publikums freue. Er hob besonders den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Argentinien hervor: Nicht nur hier würden deutsche Filme geschaut, sondern auch in Deutschland halte man viel von argentinischen Produktionen. Kratz verwies darauf, dass zur Zeit die Argentinischen Filmtage in Leipzig stattfinden.

Auch Inge Stache, Leiterin der Cinemathek des Goethe-Instituts Buenos Aires, freute sich. Sie machte noch ein Mal auf den Abschlussfilm “Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna” (1929) aufmerksam. Der Stummfilm von Hanns Schwarz wird von eigens komponierter Livemusik von “Marcelo Katz y Mudos por el Celuloide” begleitet.

Stargast war dieses Jahr Rodrigo Furth, der Produzent des Films “Das Lied in mir”. Er vertrat den Regisseur Florian Cossen, der in wenigen Wochen sein erstes Kind in Deutschland erwartet. Furth erklärte, dass Cossen mit dem Film eine Hommage an die Stadt Buenos Aires gelungen sei. Eigentlich sei “El día que no nací”, so der spanische Titel, ein argentinischer Film. Um so überraschender ist es, dass der Streifen in Argentinien bislang keinen Verleiher gefunden hat, wohl aber in den Nachbarländern. In Chile gewann “Das Lied in mir” vor kurzem einen prestigeträchtigen Preis. Im Rahmen des Festivals hat man die Gelegenheit, den Film heute um 20 Uhr oder am Mittwoch um 20.30 Uhr zu sehen.

Einige der argentinischen Darsteller des Films und Produzent Furth waren am Mittwochabend auch in der Deutschen Botschaft von Buenos Aires, wo Botschafter Günter Knieß zu einen Empfang anlässlich des Filmfestivals eingeladen hatte.

Das Kinofestival mit seiner breiten Palette an interessanten deutschen Filmen läuft noch bis zum 28. September. Die Eintrittskarte kostet in diesem Jahr 28 Pesos, am Mittwoch ermäßigt 25 Pesos. Das Programm, Trailer und andere Infos finden Sie auf der Webseite des Festivals.

Foto:
“Wintertochter” – ein Roadmovie für Kinder und Erwachsene.

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