Abschied von einem Mythos des “Rock Nacional”

Argentinischer Musiker Luis Alberto Spinetta gestorben

Von Susanne Franz

Er war einer der bedeutendsten Vertreter der argentinischen Rockmusik und Gründer so legendärer Bands wie Almendra, Pescado Rabioso, Invisible und Jade: Luis Alberto Spinetta ist kurz nach seinem 62. Geburtstag am Mittwoch in seinem Haus in Buenos Aires gestorben. Ende letzten Jahres war bei dem Musiker Lungenkrebs diagnostiziert worden. Spinetta wurde am Donnerstag auf dem Memorial-Friedhof in Pilar eingeäschert.

Liebevoll “El Flaco” (Der Dünne) genannt, brachte der Rockpoet in seinem fruchtbaren, über 40 Jahre währenden Musikerleben 48 Schallplatten heraus. Viele Kritiker betrachten “Artaud” als sein wichtigstes Album. Spinetta schrieb hunderte Lieder, die ganze Generationen argentinischer Rockfans auswendig können, darunter “Muchacha (ojos de papel)” oder “Barro tal vez”. Mit seinem größten Konkurrenten auf dem Rocker-Olymp, Charly García, schrieb Spinetta in den 80ern einen einzigen Song, “Rezo por vos”, ein Hit, der ebenfalls zum kulturellen Erbe der Argentinier zählt. Auch mit Fito Páez brachte Spinetta eine LP heraus, “La la la”.

Spinettas innovativer Stil als Sänger und seine Ästhetik als Songschreiber beeinflussten viele junge Musiker und sorgten dafür, dass sein Ruhm nie verblasste. So füllte er noch im Dezember 2009 das Vélez-Stadion bis zum letzten Platz und gab ein Erinnerungskonzert, bei dem er keine seiner Bands ausließ und dem begeisterten Publikum in einem wahren Marathon 50 Songs vortrug.

Spinetta hinterlässt vier Kinder, sein ältester Sohn, Dante, ist ebenfalls ein bekannter Musiker.

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