Jung und frech

Neue Galerienmesse EGGO vom 8. bis 11. November im Centro Cultural Recoleta

Von Susanne Franz

Neue Galerienmesse EGGO vom 8. bis 11. November im Centro Cultural Recoleta

Von Susanne Franz


Das Konzept ist frisch und originell. Damit wird die Kunstszene von Buenos Aires zugleich ordentlich aufgemischt und ergänzt – denn EGGO, die neue Galerienmesse, die aus der “Expotrastiendas” hervorging und vom 8. bis zum 11. November erstmals im Centro Cultural Recoleta über die Bühne geht, will nicht in Konkurrenz treten mit dem “großen Bruder” arteBA, sondern den Kopf erheben und für sich in Anspruch nehmen, dass Kunst auch noch für viele andere – ja, vielleicht für alle da ist und nicht nur für die elitärsten Kreise, die zwar zugegebenermaßen das meiste Geld haben, aber eben auch zahlenmäßig klein sind. Dazu schlägt sich um sie die ganze (Kunst-)Welt.

Hier in Buenos Aires eine Kunst-Verkaufsmesse mit erschwinglichen Preisen bei hoher Qualität durchzuführen, das haben sich die EGGO-Macherinnen und -Macher auf die Fahnen geschrieben. “Zwischen 1000 und 25.000 Pesos liegen die Preise für die Werke”, sagt Solange Guez bei der Vorstellung der Messe am Mittwoch. Genau gesagt ist dies bei 70 Prozent der präsentierten Werke die Regel – in 30 Prozent der Fälle dürfen auch höhere Beträge verlangt werden. Im Großen und Ganzen so niedrige Preise anzusetzen, können sich die Galerien – darunter viele aus dem Landesinneren – leisten, weil die Standmieten gering sind. Dadurch können sie auch risikobewusster auf junge, aufstrebende Künstler setzen.

Guez war als Galeristin weltweit auf verschiedenen Messen vertreten, und es gefällt ihr nicht, wie Kunst dort präsentiert wird – “wie in Supermarkt-Gondeln”, meint sie. EGGO wolle eine “menschlichere” Messe sein, in der der Galerist bzw. die Galeristin wieder in den Vordergrund tritt als umsichtiger, kompetenter – und warum nicht auch geschäftstüchtiger – Mittler zwischen den Künstlern und dem kunstliebenden und -sammelnden Publikum.

Einen besseren Zeitpunkt hätte EGGO sich für den Start kaum aussuchen können. Die Messe beginnt am Donnerstag (8. November) und geht bis Sonntag – und am Samstagabend (10.11.) ist in ganz Buenos Aires die beliebte “Noche de los Museos” angesagt. An diesem Abend kann auch EGGO bei freiem Eintritt besucht werden – sonst kostet die Karte 30, ermäßigt 20 Pesos -, außerdem werden in der “Nacht der Museen” wie überall in der Stadt auch bei EGGO Sonderveranstaltungen wie Konzerte, Performances, Workshops etc. angeboten.

Neben dem Zeitpunkt ist auch der Ort ideal – das Centro Cultural Recoleta zählt zu den beliebtesten Kunsttempeln in Buenos Aires. EGGO belegt das gesamte Erdgeschoss einschließlich der großen – und wohl temperierten – Cronopios, C- und J-Säle. Im Aleph-Auditorium läuft ein die Messe begleitendes Programm. Producerin Marcela Andino kündigte u.a. ein Kritiker-Seminar an.

EGGO wird vom argentinischen Galeristenverband “Asociación Argentina de Galerías de Arte” (AAGA) organisiert.

  • Kunstmesse EGGO
  • 7.11., Eröffnung (mit Einladung)
  • 8.11., 9.11. und 11.11., 14-21 Uhr
  • 10.11., 19-03 Uhr (Noche de los Museos), Eintritt frei
  • Sonst Eintritt $30.-, ermäßigt für Studenten und Rentner $20.-
  • Centro Cultural Recoleta, Junín 1930, Buenos Aires
  • Webseite

Foto:
Die Galerie Adriana Budich präsentiert u.a. Alejandra Stiers Mischtechniken auf Leinwand “Serie de las mujeres” von 2011.

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