Auf Geistersuche

Fotoausstellung “Gualicho” von Mariana Bersten in San Telmo

Von Jenny Stern


Eine verlassene Lagune, ein ausgestorbenes Dorf und einsturzgefährdete Ruinen. In dieser gespenstischen Atmosphäre inszeniert Mariana Bersten ihre Fotografien, die bis zum 12. Dezember 2012 in der Ausstellung “Gualicho” im El Mirador Espacio (Brasil 301) im Buenos Aires-Stadtteil San Telmo zu bestaunen sind. Bis die Fotografin den Ort mit dieser einzigartigen Stimmung gefunden hatte, verging einige Zeit. Die Lagune Melincué, die sich im Süden der Provinz Santa Fe befindet, und ein verfallenes Hotel, das einst die Oberschicht Argentiniens frequentierte, schienen der perfekte Schauplatz für ihre Aufnahmen zu sein.

Die argentinische Künstlerin, die Fotografie und Kunst in New York studierte, möchte mit ihren Bildern eine Geschichte erzählen: Nach einer alten Legende ruhen in dem alten Hotel die Geister der ehemaligen Gäste. Heute wollen sie ein Fest feiern. Einige Fotos sind in Kleinformat zu sehen, andere wurden auf große Leinwände projiziert. Sie sind ernst und intensiv, zeigen die Silhouette des Hotels im Sonnenuntergang, festlich gekleidete Frauen, die sich im weichen Sonnenlicht auf dem kalten Stein räkeln, und melancholische Männer in vornehmen Anzügen, die Flöte spielen oder sich mit Hilfe von weißen Luftballons in die Luft erheben.

Dreimal musste die Künstlerin mit ihrem Team an den Schauplatz reisen. Mit der gesamten Vor- und Nachbereitung, den Kostümen und der Schminke für die Models, habe das Projekt mehr einer Film- als einer Fotoproduktion geglichen, so Bersten.

Informationen auf der Webseite von El Mirador Espacio.

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