Deutscher Besuch auf der Buchmesse

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Raul Zelik auf der 39. Internationalen Buchmesse von Buenos Aires

Der deutsche Schriftsteller und Sozialwissenschaftler Raul Zelik wird auf der 39. Internationalen Buchmesse in Buenos Aires zu Gast sein. Auf Einladung des Goethe-Instituts und der Frankfurter Buchmesse wird Zelik mit der argentinischen Autorin und Sozialwissenschaftlerin Maristella Svampa über politische Aspekte in ihren literarischen Texten und über die Fiktion, die die Literatur aus dringenden Konflikten der Gegenwart macht, diskutieren. Das von Gabriela Massuh moderierte Gespräch findet in spanischer Sprache am Sonntag, dem 28. April, um 17.30 Uhr, im Adolfo Bioy Casares-Saal des “Pabellón Blanco” des Messegeländes “Rural” statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. (Informationen zu den Eintrittskarten zur Buchmesse hier.)

Am Donnerstag, dem 2. Mai, um 17.30 Uhr, nimmt Raul Zelik an der Gesprächsrunde “La filosofía como herramienta, acá y allá” (Philosophie als Werkzeug, hier und dort) teil, diesmal im Domingo Faustino Sarmiento-Saal auf dem Messeglände.

Außerhalb der Messe stellt Raul Zelik am Dienstag, dem 30. April, um 19.30 Uhr die argentinische Ausgabe seines Buches “Berliner Verhältnisse” (Situaciones berlinesas, Cruce Casa Editora) im Dialog mit dem Schriftsteller Ariel Magnus vor. Die Veranstaltung findet im Café Varela Varelita, Scalabrini Ortiz, Ecke Paraguay statt; der Eintritt ist frei.

Die argentinische Autorin Svampa und Raul Zelik haben gemeinsam, dass sie beide als Vertreter des fortschrittlichsten sozialpolitischen Denkens der Gegenwart gelten, jenes Denkens, das auf rhetorische Formeln verzichtet, um sich aktiv sozial und politisch zu engagieren. Beide schreiben außerdem Bücher, die sie als Autoren politischer Romane auszeichnen, in der Gegenwartsliteratur zurzeit eher etwas Seltenes.

Raul Zelik (München, 1968, Schriftsteller, Übersetzer und Sozialwissenschaftler) ist einer der wenigen deutschen Autoren, die in ihren Romanen politische Themen reflektieren. Der Konflikt im Baskenland, Hausbesetzungen und Supermarktplünderungen Anfang der 80er Jahre in Deutschland, rumänische Immigration in Berlin oder die Verfolgung von politischen Flüchtlingen, die Asyl suchen, sind nur einige der Themen, die in seinen Romanen wiederzufinden sind. Fließend bewegt sich sein Diskurs zwischen Literatur und Sozialwissenschaften. Er schlägt Brücken zwischen Europa und Lateinamerika und schafft auf diese Weise Verbindungen zwischen Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten.

Als Lateinamerika-Experte beobachtet und analysiert Zelik seit Jahren die politischen Entwicklungen auf dem südamerikanischen Kontinent. In seinen Arbeiten untersucht er die Gültigkeit und Anwendbarkeit verschiedener europäisch geprägter Theorien auf bestimmte dortige Phänomene und kommt dabei immer wieder zu überraschenden Schlüssen. Unter anderem befasste er sich mit der Analyse und den Widersprüchen von Begriffen wie dem “Sozialismus des 21. Jahrhunderts”. Weitere Ergebnisse seiner Lateinamerikareisen sind z.B. sein politisch-literarisches Tagebuch “made in venezuela. notizen über die bolivarianische revolution” (2004) und der Roman “La Negra” (2000). Sein Roman “Berliner Verhältnisse” (2005) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und “Der bewaffnete Freund” (2007) erfuhr ebenfalls eine sehr positive Resonanz.

Sein letzter Roman “Der Eindringling” (Suhrkamp 2012), der noch nicht ins Spanische übersetzt wurde, nimmt den gleichen Titel des französischen Philosophen Jean-Luc Nancy als Ausganspunkt, um die Auseinandersetzung eines Sohnes mit der Geschichte seines Vaters zu erzählen. Fil, der Vater, verließ die Familie, um sich seinem Dasein als radikaler Politaktivist zu widmen. Daniel, der Sohn, wuchs bei der Mutter und ihrem späteren Freund auf und kennt seinen leiblichen Vater eher als Gerücht. Als der unbekannte Vater wegen einer schweren Lungenfibrose künstlich ins Koma versetzt wird und auf eine Transplantation wartet, nähert sich Daniel ihm zwangsläufig an.

Seit 2010 ist Raul Zelik Professor für Politik an der Nationaluniversität Kolumbiens. Besonders nennenswerte Sachbücher Zeliks sind “Die Vermessung der Utopie” (2009), “Ein Gespräch mit Elmar Altvater über die Mythen des Kapitalismus und die kommende Gesellschaft” sowie “Nach dem Kapitalismus? Perspektiven der Empanzipation oder: Das Projekt Communismus anders denken” (2011). Weitere Informationen hier.

  • Veranstaltung: 39. Internationale Buchmesse von Buenos Aires
  • Dauer: 25. April bis 13. Mai 2013
  • Öffnungzeiten: Mo-Do 14-21, Fr 14-22, Sa 13-22, So 13-21 Uhr
  • Ausnahme: 1.5., 13-21 Uhr
  • Eintritt: Mo-Do 20 Pesos; Fr, Sa, So, feiertags 30 Pesos
  • Gratis: Kinder unter 12, Behinderte, Schulklassen (nach Anmeldung)
  • Gratis Mo-Fr (außer 1.5.): Rentner, Dozenten
  • Adresse: Messegelände La Rural, Plaza Italia, Palermo, Buenos Aires
  • Internet

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