Filmzyklus “Perspectiva Alemania”

Zeitgenössisches deutsches Kino im Cine Cosmos in Buenos Aires

Von Jessica Steglich


Am 16. Mai startet der Filmzyklus “Perspectiva Alemania: Historia(s) de migración, rebelión y cambio”, der vom Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD und dem Deutsch-Argentinischen Zentrum der Universidad de Buenos Aires organisiert wird. An vier Tagen werden im Cine Cosmos (Av. Corrientes 2046) in Buenos Aires sechs deutsche Filmproduktionen aus dem zeitgenössischen deutschen Kino zu sehen sein. Die Filme thematisieren auf unterschiedliche Weise historische und soziale Begebenheiten, und wie diese die deutsche Gesellschaft geprägt haben.

Die Filmreihe beginnt am 16. Mai um 20 Uhr mit “Jalda y Anna. Una generación después” (Jalda und Anna. Eine Generation danach), einem Dokumentarfilm über zwei deutsch-jüdische Frauen, die gemeinsam versuchen, die Freude am jüdischen Leben zurückzuerlangen. Die Regisseurin Katinka Zeuner wird anschließend für Publikumsfragen zur Verfügung stehen.

Die Komödie “Bienvenido a Almanya” (Almanya – Willkommen in Deutschland) von Yasemin Samdereli wird am 18. Mai um 20 Uhr und am 19. Mai um 22 Uhr gezeigt. Sie handelt von der Geschichte einer türkischen Familie, die in den 1970er Jahren nach Deutschland einwanderte. Auf einfühlsame Weise schildert der Film die unterschiedlichen Situationen der älteren Generation, und der jüngeren, die in Deutschland aufwuchs.

Die deutsch-polnische Produktion “Los conejos del Muro” (Mauerhase) von Bartek Konopka dokumentiert das Schicksal der zu DDR-Zeiten im deutsch-deutschen Grenzgebiet lebenden Wildkaninchen. Darin wird die Teilung Deutschlands aus der Perspektive der Kaninchen gezeigt, für die die Mauer eine schützende Wirkung hatte und die sich nach dem Mauerfall in Westdeutschland “durchschlagen” mussten. Der Film erhielt 2010 eine Nominierung für einen Oscar der Kategorie “Bester Kurzdokumentarfilm”. Zu sehen ist er im Cine Cosmos am 17. Mai um 19 Uhr und am 19. Mai um 18 Uhr.

“Quién, sino nosotros” (Wer, wenn nicht wir) von Andres Veiel thematisiert die Befindlichkeiten in Deutschland vor dem Umbruchjahr 1968. Erzählt wird die Liebesgeschichte zwischen Gudrun Ensslin und ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Bernward Vesper. Mit diesem Porträt schafft Veiel eine neue Betrachtungsweise der Ursachen für die Ereignisse des Deutschen Herbstes. Die Produktion ist am 17. Mai um 22 Uhr und am 19. Mai um 19 Uhr zu sehen.

Zwei weitere Produktionen, “El mal del sueño” (Schlafkrankheit) von Ulrich Köhler – 17. Mai um 20 Uhr und 18. Mai um 22 Uhr – und “Tormenta” (Sturm) von Hans-Christian Schmid – 16. Mai um 20 Uhr und 18. Mai um 18 Uhr – bieten einen Blick auf Deutschland in Zeiten zunehmender internationaler Verstrickungen. Anhand persönlicher Schicksale werden große politische Fragen aufgeworfen: in “Sturm” geht es um die Frage nach dem Sinn der Europäischen Einigung, “Schlafkrankheit” zeigt die Konsequenzen humanitärer Hilfsaktionen auf.

Der Eintrittspreis für die Vorstellungen beträgt 15 Pesos (10 für Studenten und Rentner). Der Verkauf findet im Cine Cosmos statt (Tel.: 011-4953-5405). Mehr Informationen zu dem Event findet man auf der Homepage des Goethe-Instituts.

Foto:
Szene aus “Almanya – Willkommen in Deutschland”.

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