Liebesdrama in der DDR

Der deutsche Film “Barbara” kommt heute in Argentinien in die Kinos

Von Marcus Christoph


Wer sich für DDR-Geschichte interessiert, der sollte “Barbara” von Regisseur Christian Petzold nicht verpassen. Im Mittelpunkt des Films, der im Jahr 1980 spielt, steht die Ärztin Barbara Wolff (Nina Hoss). Sie hat einen Ausreiseantrag gestellt und ist deswegen von Ost-Berlin in eine Klinik an der Ostseeküste versetzt worden. Doch auch dort will die Staatsmacht die Schritte der unzufriedenen Ärztin genau beobachten. So ist auch Barbaras neuer Chef André Reiser (Ronald Zehrfeld) von der Stasi darauf angesetzt, sie auszuspionieren. Es herrscht eine Atmosphäre aus Misstrauen zwischen den beiden, die jedoch im Laufe des Films allmählich in Zuneigung und Verliebtheit umschlägt.

Barbara gerät zusehends in einen inneren Konflikt. Denn sie hat auch einen Liebhaber in der Bundesrepublik, mit dem sie ihre Flucht in den Westen plant. Andererseits vertieft sich die Beziehung zu André. Eines Nachts steht ein Boot an der Ostsee bereit, das sie nach Dänemark bringen soll. Wie wird sich Barbara entscheiden?

“Barbara” ist ein absolut sehenswertes Drama, das die Lebensrealität in der ehemaligen DDR ungeschönt zeigt. Das alltägliche Misstrauen, die perfide Bespitzelung, die Ausgrenzung Andersdenkender, die allgegenwärtige Melancholie. Ein überzeugend dargestelltes Stück Zeitgeschichte.

Der Film erhielt bei der Berlinale 2012 den Silbernen Bären für die beste Regie. Er erreichte beim Deutschen Filmpreis den Silber-Rang in der Kategorie Bester Spielfilm. Zudem war “Barbara” der offizielle deutsche Kandidat für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film.

“Barbara” ist ab dem heutigen Donnerstag in den hiesigen Kinos zu sehen.

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