Klare Linien und einfache Materialien

Argentinische Designklassiker in der Fundación Proa

Von Philip Norten

Noch bis Oktober sind in der Fundación Proa in einer kleinen Sonderausstellung sechzehn Klassiker des argentinischen Möbeldesigns zu sehen. Präsentiert werden Stuhlentwürfe von argentinischen Designern, die in der Epoche der “sustitución de importaciones” (ca. 1932 bis 1952) entstanden, als, bedingt durch den Krieg und die Wirtschaftskrise in Europa und den USA, importierte Produkte wie Möbel durch argentinische Fabrikate ersetzt wurden. Einheimische Designer nutzten diese Gelegenheit und schufen Entwürfe, die sich vor den modernen Klassikern nicht zu verstecken brauchen.

Bekannte Namen wie Martin Eisler, Cesar Janello und die Architekten Antonio Bonet und Amancio Williams befinden sich unter den Designern. In ihren Entwürfen kann man zwei unterschiedliche Grundtypen unterschieden. Einige bestehen aus Holzelementen, Leder und Stoff und stehen für ein “warmes”, naturverbundenes Design. Bei anderen Stühlen dominieren blanke Stahlträger die Erscheinung und entsprechen so dem Bild des klassischen, kalten Designs der Moderne. Allen Entwürfen gemeinsam ist, dass sie durch einfache Gestaltung mit wenigen Elementen und Linien schöne Objekte entstehen lassen.

Die ausgestellten Modelle sind Leihgaben von “Dos 26 – Centro Metropolitano de Diseño”, das Kopien der Designklassiker herstellt und diese vertreibt.

  • Fundación Proa
  • Pedro de Mendoza 1929, La Boca, Buenos Aires
  • Di-So 11-19 Uhr, montags geschlossen
  • Eintritt 15 Pesos, Rentner 10 Pesos, Studenten 5 Pesos; diesntags gratis für Studenten

Fotos von oben nach unten:
Stuhldesign von Amancio Williams.

Jorge Parsons+Osvaldo Fauci, “Sillón Bull”.

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