KOOK aus Berlin auf dem FILBA

Lesungen, Gespräche und Performances von deutschen und argentinischen Künstlern


Das Goethe-Institut Buenos Aires und das Internationale Literaturfestival FILBA, das vom 25. September bis zum 2. Oktober in Buenos Aires stattfindet, präsentieren zum ersten Mal in Südamerika eins der aktivsten Künstlernetzwerke aus Berlin: KOOK. Gemeinsam nach Buenos Aires kommen Daniela Seel (Lyrikerin, KOOK-Mitglied und Gründerin des Verlags kookbooks), Alexander Gumz (Lyriker, Redakteur und Veranstalter bei KOOK) und Susie Asado (Songwriterin und Sängerin beim Texttonlabel KOOK). Sie werden an Lesungen, Gesprächen und Performances mit lokalen Gästen teilnehmen, darunter Emilio García Wehbi, Leticia Mazur, Pablo Dacal, Laura Wittner, Fabián Casas, Gustavo López (Ediciones Vox), Fernando De Leonardis, Juana Sinmás, Osvaldo Vigna und Naty Menstrual.

“Das amortisiert sich nicht” war das Motto des zehnjährigen Jubiläums des unabhängigen Verlags kookbooks, das im Mai im Berliner Theaterdiscounter gefeiert wurde. Das Zitat stammt aus einem Gedicht von Tristan Marquardt, einem der jüngsten Autoren des Verlagskatalogs. Der Theaterdiscounter ist eine Spiel- und Produktionsstätte für zeitgenössisches Theater im Zentrum Berlins, unweit vom Alexanderplatz. Es wird von einer Gruppe frei arbeitender Theaterschaffender betrieben, die in ihrer Arbeit einen offensiven Umgang mit den realen, mitunter prekären Produktionsbedingungen der freien Szene pflegen.

Das Texttonlabel KOOK startete 1998 als “Künstler für Künstler”-Label von drei Berliner Musikbands. Heute ist es ein Netzwerk, das auf Veröffentlichungen und Veranstaltungen von und mit rund 400 Künstlern aus den Bereichen Musik, Literatur, bildende Kunst, Film und Performance setzen kann. Hervorgehend aus dem Labelnetzwerk gründete Daniela Seel 2003 den Verlag kookbooks. Für die taz war es damals die “spektakulärste”, für das Börsenblatt des deutschen Buchhandels die “erfrischendste” Verlagsgründung der letzten Jahre.

Das Goethe-Institut und das FILBA (Festival Internacional de Literatura en Buenos Aires) haben einige der Vertreter dieses Künstlernetzwerks zu einer Art Labor mit argentinischen Künstlern und Künstlerinnen eingeladen. Was soll dabei passieren? Die Künstler setzen sich zuerst über das Hindernis der Sprachen hinweg und experimentieren (erst aus der Entfernung, dann vor Ort) mit neuen Formen der Text-Ton-Präsentation, die über die konventionellen Lesungen hinausgehen. Auf diese Weise bearbeitet Alexander Gumz seine Texte in einer Tanz-und Wort-Performance, die von der Choreographin Leticia Mazur geleitet wird, in Übersetzung von Pablo Gianera.

Emilio García Wehbi erstellt für Daniela Seel eine audiovisuelle Performance und verwendet dabei Gedichte, die Martina Fernández Polcuch und Carla Imbrogno übersetzt haben. Und während Cecilia Pavón Texte aus dem Blog von Josepha Conrad übersetzt, wagt die Songschreiberin Susie Asado ein lyrisch-musikalisches Sprachspiel zusammen mit dem argentinischen Musiker Pablo Dacal.

Das Ergebnis dieses Labors wird im Rahmen des FILBA präsentiert. Außerdem werden die Gäste aus Deutschland gemeinsam mit argentinischen Künstlern an einem Gespräch über Lyrik-Edition und an einem literarischen Kabarett teilnehmen.

Im Anschluss daran werden Daniela Seel und Alexander Gumz Anfang Oktober nach Santiago de Chile reisen, wo die 5. Ausgabe des FILBA ebenfalls einen Sitz hat. Susie Asado und Pablo Dacal werden zudem ihre Arbeit ein zweites Mal im Rahmen des Internationalen Poesiefestivals in der Stadt Rosario vorstellen.

Veranstaltungsprogramm in Buenos Aires:

  • 27.9., 20.30 Uhr. “Asado Dacal”: Susie Asado & Pablo Dacal. Malba, Av. Figueroa Alcorta 3415. (+ 28.9. auf dem Internationalen Poesiefestival in Rosario)
  • 27.9., ab 21.30 Uhr, “Literarisches Kabarett” mit Laura Wittner, Fabián Casas, Fernando De Leonardis, Juana Sinmás, Osvaldo Vigna (mit Gitarrenbegleitung von Diego Moller und Cristian Remec), Naty Menstrual, Roxana Miranda, Daniela Seel, Alexander Gumz und Susie Asado. Übersetzung: Pablo Gianera, Cecilia Pavón, Martina Fernández Polcuch, Carla Imbrogno. Eterna Cadencia, Honduras 5574.
  • 28.9., 18 Uhr; “Das amortisiert sich nicht”: Kunst braucht Mäzene. Gespräch mit Daniela Seel, Alexander Gumz, Carlos Mux (LUX), Marina Gersberg (Pánico El Pánico) und Gustavo López (Ediciones Vox, Bahía Blanca). Moderation: Gabriela Massuh. Malba (s.o.).
  • 29.9., 18 Uhr: “Bitácora del FILBA”: Mit Harkaitz Cano, Emiliano Monge, Susie Asado, Inés Garland, Esther Cross und Federico Falco. Präsentation: Amalia Sanz. Malba (s.o.).
  • 29.9., 20 Uhr: “Die Wahrscheinlichkeit, dass weisse Tiere durch den Boden brechen”: Mit Alexander Gumz und Leticia Mazur. Übersetzung: Pablo Gianera. Licht: Matías Sendón, Assistenz: Georgina Forconesi, Regie: Leticia Mazur. Malba (s.o.).
  • 29.9., 21.30 Uhr: “Aurora”: Über ein Gedicht von Daniela Seel. Künstlerteam: Maricel Alvarez, Carolina Cervetto, Daniela Cervetto, Valeria Dalmon, Emilio García Wehbi, Nora Lezano, Horacio Marassi, Julieta Potenze, Daniela Seel, Amalia Tercelán. Übersetzung: Carla Imbrogno und Martina Fernández Polcuch. Künstlerischer Leiter: Emilio García Wehbi. Malba (s.o.).

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