Wochenende voller Kultur

Gratis-Jahresabschlussfest des Complejo Teatral de Buenos Aires

Von Susanne Franz

ctba
Wie jedes Jahr feiert der Complejo Teatral de Buenos Aires (CTBA) das Saisonende mit Gratisvorstellungen aller seiner Theaterstücke, Filme und anderer Events. So findet am heutigen Freitag, 13.12., um 20.30 Uhr im Martín-Coronado-Saal des San Martín-Theaters (Av. Corrientes 1530) die letzte Vorstellung des “Ballet Contemporáneo” bei freiem Eintritt statt. Am Samstag, 14.12., und am Sonntag, 15.12., geht das Fest weiter, danach geht der Theaterkomplex bis Mitte Januar in die Sommerpause.

Karten zu den Gratis-Vorführungen kann man an den jeweiligen Theaterkassen des CTBA, immer zwei Stunden vor Beginn des jeweiligen Stückes, abholen (zwei pro Person).

Im Casacuberta-Saal des San Martín-Theaters läuft am 14.12. um 21 Uhr und am 15.12. um 20 Uhr “Los áspides de Cleopatra” von Francisco de Rojas Zorrilla. Adaptation, Inszenierung und Bühne des 100 Minuten dauernden Stücks stammen von Guillermo Heras. “Los áspides de Cleopatra” ist eine Zusammenarbeit des CTBA mit der spanischen Compañía Nacional de Teatro Clásico.

Im Cunill-Cabanellas-Saal des San Martín-Theaters ist am 14.12. um 21 Uhr und am 15.12. um 20 Uhr Griselda Gambaros “Querido Ibsen: soy Nora” zu sehen, für das Renata Schussheim das Design und die Kostüme entwarf. Regie führt Silvio Lang.

Im Martín Coronado-Saal geht die 3. Flamenco-Biennale “Enrique Morente” über die Bühne. Am 14.12. wird um 20.30 Uhr ein Programm mit Gesang, Tanz und Musik von Maribel Herrera, Arcángel, Patricia Guerrero, Dani de Morón und Agustín Diassera geboten. Am 15.12. um 20.30 Uhr präsentiert Mayte Martin “Por los muertos del cante” mit Mayte Martin, José Luis Montón, Juan Ramón Caro und Chico Fargas.

Im Zyklus “Música en el Hall” treten in der Eingangshalle “Carlos Morel” des San Martín-Theaters am 14.12. um 19 Uhr Gerardo Chendo und die “Pájaros Tronantes” auf. Sie präsentieren auf humorvolle Art und Weise argentinische Beat-Klassiker der 60er und 70er Jahre.

Im Leopoldo Lugones-Saal des San Martín-Theaters werden zum Jahresabschluss am Samstag und Sonntag drei restaurierte argentinische Filmklassiker gezeigt. Am Samstag um 17 Uhr kann man die einzige Vorführung des Stummfilms “Expedición Argentina Stoessel” sehen, die von Live-Musik begleitet wird. Diese wird von “Rimas de Alto Calibre” dargeboten, einem Ensemble, das aus einem Workshop an der Universidad Nacional de San Martín (UNSAM) hervorging und aus Musikern der Universität sowie Sträflingen und Ex-Häftlingen der Strafvollzugsanstalt “Unidad 48” von San Martín besteht.

“Expedición Argentina Stoessel” gilt als erstes lateinamerikanisches Roadmovie. Es erzählt die Geschichte der Brüder Adán und Andrés Stoessel, die im Jahr 1928 in einem 1928er Chevrolet mit zwei Mechanikern, Ernesto Tontini und Carlos Díaz, von ihrem Heimatort Arroyo Corto in der Provinz Buenos Aires bis nach New York fuhren und dabei zahllose Abenteuer erlebten.

Am Sonntag läuft um 17 und 22 Uhr “Así cantaba Carlos Gardel” (35 Min.) von 1935, in dem 10 der 15 Kurzfilme vereinigt sind, die Gardel 1930 unter der Regie von Eduardo Morera im Studio des Filmpioniers Federico Valle drehte. Abgesehen von seinem enormen historischen Wert bietet dieser Film Musikliebhabern Darbietungen Gardels von unsterblichen Tangos wie “Mano a mano”, “Yira, yira”, “Tengo miedo”, “Padrino pelao”, “Canchero” und “Enfundá la mandolina”.

Um 14.30 Uhr und 19.30 Uhr wird “Dos basuras” (75 Min.) von 1958 gezeigt, gedreht vom Exil-Österreicher Kurt Land, der als “erster neorealistischer Film der argentinischen Kinogeschichte” bezeichnet wird und dem seinerzeit nicht viel Erfolg beschieden war, obwohl Amelia Bence in der Hauptrolle glänzte und die Original-Filmmusik von Astor Piazzolla stammt. Der Film erzählt die Geschichte eines Hilfsarbeiters, der eine Prostituierte in einem Conventillo in La Boca in seinem Zimmer wohnen lässt. Als eine Frau aus der Vergangenheit auftaucht, werden deren Träume von einem besseren Leben zerstört.

Ebenfalls im Teatro San Martín kann man noch an diesem Wochenende zwei Fotografie-Ausstellungen bewundern: Die Gemeinschaftsausstellung historischer Fotografien “Los afro-argentinos. Fotografías 1860-1960” hängt in der “FotoGalería” des Theaters; die Ausstellung “La noche” von Julián Rodríguez und Martín González an den Wänden im ersten Stock der Eingangshalle “Carlos Morel”. Beide Ausstellungen sind nach der Sommerpause wieder vom 21. Januar bis zum 2. März 2014 zu sehen.

Das Teatro Regio (Av. Córdoba 6056) bietet am 14.12. um 20.30 Uhr und am 15.12. um 19.30 Uhr “Triste golondrina macho” von Manuel Puig in einer Inszenierung von Guillermo Arengo und Blas Arrese Igor. Das Stück “Póstumos”, das in der zweiten Jahreshälfte 2013 seine zweite Spielzeit im “Teatro de la Ribera” hatte, musste wegen der Krankheit eines Darstellers leider abgesagt werden.

Weitere Informationen findet man auf der Webseite des Complejo Teatral de Buenos Aires.

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