“Erzählung und Wahn”

Die deutsche Autorin Nina Jäckle auf der 40. Internationalen Buchmesse von Buenos Aires

ninaDie Veranstaltung heißt “Erzählung und Wahn”: Am Samstag, dem 10. Mai, wird die deutsche Autorin Nina Jäckle auf der 40. Internationalen Buchmesse von Buenos Aires ihren ersten auf Spanisch erschienenen Roman “Zielinski” vorstellen. Eingeladen wurde die junge Autorin, die bereits mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde und die ein beachtliches literarisches Werk vorweisen kann, vom Goethe-Institut Buenos Aires und der Frankfurter Buchmesse.

Die Veranstaltung findet um 18.30 Uhr im Adolfo Bioy Casares-Saal im Weißen Pavillon des Messegeländes La Rural (Av. Sarmiento 2704) statt; der Eintritt ist frei. Der Eintritt zur Buchmesse muss allerdings bezahlt werden (an den Wochenenden 40 Pesos; Infos auf der Webseite der Messe).

Der Roman wird in einem Dialog mit dem argentinischen Autor Ariel Magnus vorgestellt. Die Veranstaltung ist auf Deutsch und wird simultan übersetzt. Auch Nina Jäckles Übersetzerin Carolina Previderé und die Lektorin Carolina Lieber werden erwartet.

Mit ihrem Buch “Zielinski” (Verlag Serapis, 2013) geht die Autorin der Spur nach, wie es ist, ein System, eine Fremdherrschaft gewähren zu lassen. Dabei geht es um das Vermögen des Menschen, sich an alles zu gewöhnen, bis die Empörung über etwas Ungeheuerliches der Gewohnheitsmäßigkeit weicht.

Der Gedanke daran ist ein Albtraum: langsam wahnsinnig zu werden und sich selbst dabei zu beobachten; zu bemerken, wie sich pathologische Ticks einschleichen, die bis dahin als wunderliche Angewohnheiten durchgingen, die sich in den Gehirngängen einnisten, zu Obsessionen und Zwangshandlungen werden. Es ist Zielinski, der da aus dem Nichts heraus Einzug in die Wohnung von Schoch, einem allein lebenden Mann, hält.

Zielinski, der gepflegte, höfliche Fremde, lebt fortan in einer mit blauem Samt ausgeschlagenen Holzkiste, im größten Zimmer des erzählenden Protagonisten. Es riecht nach Holz. Riecht es wirklich nach Holz? Zielinskis Stimme ist schön. Spricht Zielinski wirklich? Dieser Roman stellt auf eine raffinierte, absurd witzige und mitreißende Weise dar, wie Phantasien und Systeme greifen, wie es funktioniert, sich selbst voll und ganz in eine verheerende Idee zu verstricken, sich sogar in sie zu verlieben.

Nina Jäckle wurde 1966 in Schwenningen geboren, wuchs in Stuttgart auf, besuchte Sprachschulen in der französischen Schweiz und in Paris, wollte eigentlich Übersetzerin werden, beschloss aber mit 25 Jahren, lieber selbst zu schreiben, erst Hörspiele, dann Erzählungen, dann Romane. Ihre ersten Bücher erschienen im Berlin Verlag: “Es gibt solche”, “Noll”, “Gleich nebenan” und “Sevilla”.

Bei Klöpfer & Meyer erschienen 2010 mit großem Erfolg ihre Erzählung “Nai oder was wie so ist” sowie im Jahr 2011 ihr Roman “Zielinski” und 2014 “Der lange Atem”. Sie erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen, z.B. den Karlsruher Hörspielpreis, das große Stipendium des Landes Baden-Württemberg sowie das Heinrich-Heine-Stipendium und das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds. Nina Jäckle ist Mitglied im VS Baden-Württemberg und im deutschen P.E.N.

Ariel Magnus wurde 1975 in Buenos Aires geboren. Er studierte Philosophie und Philologie an der Humboldt-Universität in Berlin. Zu seinen Werken zählen “Sandra” (2005), “La abuela” (2006), “Un chino en bicicleta” (2007), “Cartas a mi vecina de arriba” (2009), “Ganar es de perdedores” (2010), “Doble Crimen” (2010), “El hombre sentado” (2010) sowie “A Luján” (2013). Er arbeitet auch als Journalist und literarischer Übersetzer.

Weitere Informationen findet man auf der Webseite des Goethe-Instituts Buenos Aires.

Foto:
Die deutsche Autorin Nina Jäckle.

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