“Die Tochter Gottes”

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Dalma Maradona reflektiert ihr Leben mit ihrem berühmten Vater

Von Marcus Christoph

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Wie ist es, Tochter von Diego Maradona zu sein? Mit viel Witz und Ironie unternimmt die Schauspielerin Dalma Maradona den Versuch, ihr Leben zu beschreiben, das seit ihrer Geburt im Jahre 1987 von der Berühmtheit ihres Vaters geprägt ist. “Hija de Dios”, zu Deutsch “Tochter Gottes” heißt die Neuauflage des etwa 80-minütigen Stückes, das noch bis zum 27. Juli im Cultural San Martín (Sarmiento 1551) zu sehen ist.

Dalma beschreibt dabei amüsante und skurrile Episoden. So berichtet sie aus ihrer Teenagerzeit von einem Konzert der US-amerikanischen Boygroup Backstreet Boys. Deren Mitglieder waren für das heranwachsende Mädchen geradezu Halbgötter. Umso größer war dann Dalmas Überraschung, als die Jungs um Sänger Howie Dorough darum baten, ob sie mit Diego Maradona zusammen fotografiert werden dürften. Für Dalma damals kaum zu glauben, dass die von ihr angehimmelten Idole so viel Wert darauf legten, an der Seite ihres Vaters stehen zu dürfen.

Dies ist nur ein Beispiel für die zahlreichen bemerkenswerten Begebenheiten, die sich ergeben, wenn man einen Vater hat, der weltweit verehrt wird wie kaum ein anderer Fußballer. Ein Kult, der sogar soweit geht, dass es in Argentinien eine Kirche zu Ehren Maradonas, die “Iglesia Maradoniana”, gibt. Dalma berichtet von einer Gelegenheit, als jemand sie als “Spermium Gottes” bezeichnete und sie bat, sie berühren zu dürfen.

Auch im Zusammenhang mit ihrem eigenen Werdegang als Schauspielerin weiß Dalma einige Anekdoten zum Besten zu geben. In einem harten Ausleseverfahren schaffte sie es, einen Platz im renommierten Instituto Universitario de Arte zu ergattern. Als sie ihrem Vater per Telefon von den hohen Anforderungen der Ausbildungsstätte berichtete, fragte der nur nonchalant, wie viel es denn kosten würde, das Institut zu kaufen.

Das Theaterstück besteht vor allem aus Monologen Dalmas, die durch gelegentliche Einwürfe ihres Partners Mariano Bicain ergänzt werden. Gezeigt werden zahlreiche Bilder aus dem Leben der Familie Maradona sowie einige Videoeinspielungen. Beispielsweise, wie Diego seinem Enkel Benjamín, dem Sohn von Dalmas jüngerer Schwester Giannina, beibringen will, wie der Opa mit Links zu schießen. Zu sehen ist eine Aufnahme des Fünfjährigen, dessen rechtes Bein an einem Tisch festgebunden ist, während er mit dem linken Fuß nach dem Ball tritt.

Auch wenn es – wie von Dalma auf humorvolle Weise dargelegt – nicht immer leicht gewesen sein mag, als “Tochter Gottes” aufzuwachsen, fällt ihr Gesamtfazit doch positiv aus. So endet das Stück mit einem Liebesbekenntnis zu ihrem (Über-)Vater.

Unter dem Strich ist “Hija de Dios” ein kurzweiliges Feuerwerk an Anekdoten, das freitags und samstags um 21 Uhr sowie sonntags um 20 Uhr beginnt. Der Eintritt beträgt an den beiden erstgenannten Tagen 80 Pesos. Sonntags kostet das Ticket nur 60 Pesos.

Foto:
Dalma Maradona in “Hija de Dios”.

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