Das Ende der Affirmation

Lesung und Gespräch mit Timo Berger im Goethe-Institut

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Am Freitag, dem 26. September, um 18.30 Uhr, finden im Rahmen des 6. Internationalen Literaturfestivals Filba in der Bibliothek des Goethe-Instituts Buenos Aires (Av. Corrientes 343) eine Lesung und ein von Carla Imbrogno koordiniertes Gespräch mit Timo Berger, Léonce Lupette und ausgewählten Übersetzern statt.

Wenn man Lyrik übersetzt, stößt man auf besondere Schwierigkeiten und Herausforderungen, erhält aber auch ungeahnte Freiheiten. Mehr als jede andere literarische Form, benutzt das Gedicht Wörter auf eine oft eigensinnige Weise. Die Worte im Gedicht erfinden bisweilen andere Verwendungen bis hin zu neuen Bedeutungen. Viel wird auch von der Musikalität des Gedichts gesprochen, und seine Übersetzung erfordert deshalb keine krude Übertragung, sondern vielmehr eine “Re-Kreation”, eine Neu-Schöpfung.

Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Filba organisiert das Goethe-Institut eine Übersetzungswerkstatt für neueste deutsche Dichtung. In der Werkstatt soll erkundet werden, was und wie die neuesten deutschen Dichterinnen und Dichter schreiben. Darüber hinaus soll eine Auswahl von Gedichten einer Handvoll junger Autoren übersetzt werden, die der Verlag Vox in einer zweisprachigen Anthologie veröffentlichen wird. Die Arbeiten der ausgewählten Dichter zeichnen sich durch einen selbstbewussten Umgang mit der Tradition deutscher Dichtung und eine wachsende Durchlässigkeit für Literaturen aus anderen Weltregionen aus. Im Rahmen der Lesung werden einige dieser Dichter und ihre Texte auf Spanisch präsentiert.

Timo Berger. 1974 geborener deutscher Dichter, Journalist, Kurator und Übersetzer aus dem Spanischen und Portugiesischen ins Deutsche, ist Autor von Gedichtbänden und mehreren Erzählungen. Er gründete zusammen mit Rike Bolte das Festival Latinale, das die neue lateinamerikanische Lyrik vorstellt. Er war Mitgründer und Mitorganisator des Lyrikfestivals Salida al Mar (Argentinien, 2004 bis 2007) und kuratierte die Lyrikveranstaltungen auf der Internationalen Buchmesse (FIL) in Guadalajara, Mexiko, 2011 – das Jahr in dem Deutschland Ehrengast war. Er hat Schreibwerkstätten in Nicaragua, Costa Rica, Guatemala und Peru geleitetet. Zu seinen neuesten Veröffentlichungen zählt der Gedichtband “Der Süden” (parasitenpresse, Köln, 2014), die Anthologie “De ahí nomás. Poesía actual de Centroamérica y el Caribe” (Ediciones Germinal/Vox, San José/Bahía Blanca, 2013-2014), die er herausgab, und als Übersetzer, “Die berauschende Wirkung von Bilsenkraut”, von Javier Fernández de Castro (Klaus Wagenbach, Berlín, 2013).

Léonce W. Lupette lebt als freier Autor, Übersetzer und Literaturwissenschaftler in Frankfurt am Main und Buenos Aires. 2013 ist sein Gedichtband “Tablettenzoo” erschienen (Luxbooks, Wiesbaden). Er ist Mitherausgeber der Literaturzeitschriften “Alba – Lateinamerika lesen” und karawa.net sowie Herausgeber der Reihe Luxbooks.Latin. Seine Übersetzungen umfassen unter anderem Gedichte von John Ashbery sowie die erste Übersetzung des “Matadero” von Esteban Echeverría. Zuletzt erschien seine Anthologie des sprachmischenden paraguayischen Lyrikers Jorge Kanese.

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