Startschuss fürs BAFICI 2015

Der 17. Filmemarathon in Buenos Aires hat begonnen

Von Michaela Ehammer

BAFICI - Planetario-2
Wie jedes Jahr im April ist Buenos Aires mit seinen Einwohnern wieder vom Filmfieber gepackt worden. Das Independent-Filmfestival BAFICI 2015 hat begonnen und wird wie jedes Jahr Groß und Klein, Jung und Alt und Liebhaber der Film- und Kinowelt überraschen, fesseln, die Kreativität erwecken und in die Welt neuer Filme und deren unterschiedlichster Dimensionen einladen.

Der BAFICITO-Beitrag “The Tale of the Princess Kaguya” leitete als Open-Air Veranstaltung im Parque Centenario die 17. Ausgabe des “Buenos Aires Festival Internacional de Cine Independiente” ein und füllte nicht nur alle Sitzplätze im Anfíteatro, sondern auch die Herzen der zahlreichen Zuschauer. Der japanische Regisseur Isao Takahata, der Mitgründer der “Studio Ghibli” in Tokio, hat mit seinem Film, der in der Kategorie “Bester Animationsfilm” bereits für den Oscar 2015 nominiert wurde und auf der alten japanischen Erzählung Taketori Monogatari basiert, ein wahrhaftes Meisterwerk aus Bleistiftzeichnung, technischen Animationen und Pastellwasserfarben geschaffen – nicht nur für Kinder. Eine faszinierende und aussagekräftige Geschichte über ein Mädchen, geboren in einer Bambussprosse, auf der Suche inmitten von Traum und Wirklichkeit nach dem Glück und der Liebe, immer im Zwiespalt mit den japanischen gesellschaftlichen Regeln und dem Zwang, es allen recht zu machen. Am Freitag, Samstag und Sonntag finden weitere Gratis-Open-Air-Aufführungen statt.

Hugo Santiagos argentinisch-französischer Beitrag “El Cielo del Centauro” war offizieller Eröffnungsfilm am Donnerstag im Village Recoleta-Kino. Eine Fabel? Oder doch eher eine Sufi-Geschichte? Fest steht, dass es eine Hommage an eine bestimmte Art von Geschichte darstellt, eine einfache Magie des Geschichtenerzählens, mit einem besonderen Humor, wenn auch teils versteckt. Nach den Worten des argentinischen Filmemachers ist sein Beitrag eine Zelebration sowie ein Lied der Liebe für seine Heimatstadt Buenos Aires.

Ein weiteres “Must-See” im BAFICI ist wohl auch “Contraluz”, ein audiovisuelles Kunstwerk vom herausragenden und legendären argentinischen Designer Juan Gatti, der seit den 60er Jahren erstaunliche Arbeiten in Argentinien und Spanien geschaffen hat – dieses audiovisuelle Werk im Planetarium Galileo Galiei ist da keine Ausnahme.

“Es gibt viele Definitionen für das Wort ‘groß’, aber eine der ersten im Wörterbuch ist: größer in der Größe, Wichtigkeit, Qualität und Intensität als das Normale und Reguläre. Und so ist das BAFICI: ein großes Festival mit über 400 Filmen”, so Hernán Lombardi. Da hat der städtische Kulturminister wohl recht, denn es gibt über Tausend Vorstellungen und Veranstaltungen rund um das Thema Filme und Kino. Das sind Tausend Möglichkeiten, um den Moment zu genießen, wenn sich der Kinosaal verdunkelt, die Leinwand vergrößert und es heißt: Film ab! Tauchen Sie ein in die Welt der Filme, tauchen Sie ein ins BAFICI 2015!

Informationen und Programm hier.

BAFICI-Tipps:

  • “Double Happiness” von Ella Raidel (Österreich/China 2014)
  • “Stories of our Lives” von Jim Chuchu (Kenia 2014)
  • “Le Meraviglie” von Alice Rohrwacher (Italien/Schweiz/Deutschland 2014)
  • “Above and Below” von Nicolas Steiner (Schweiz/Deutschland 2015)
  • “Songs from the North” von Soon-Mi Yoo (USA/Südkorea/Portugal 2014)
  • “La Once” von Maite Alberdi (Chile 2014)
  • “Arribeños” von Marcos Rodríguez (Argentinien 2015)
  • “Loulou” von Maurice Pialat (Frankreich 1980)
  • “The Tale of the Princess Kaguya” von Isao Takahata (Japan 2013)
  • “From Caligari to Hitler” von Rüdiger Suchsland (Deutschland 2014 – Teil des Weimar-Zyklus)
  • “La Calle de Los Pianistas” von Mariano Nante (Argentinien 2015 – Schlussfilm)

Foto:
Das Planetarium ist eine der BAFICI-Spielstätten, und hier wird auch audiovisuelle Kunst gezeigt.
(Foto: BAFICI)

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