Das Universum der Monstriña

Zeichnungen von María Verónica Ramírez in der Usina del Arte

Von Marcus Christoph

monstrinias
Es geht um skurrile Alltagsszenen, um Träume, Fantasien und Ängste der kleinen Monstriña, einem kleinen Mädchen schwarzen Zöpfen und rotem Kleid mit weißen Punkten. Auf zahlreichen Bildern und Skizzen der Zeichnerin María Verónica Ramírez kann der Besucher ins “Universum der Monstriña” eintauchen – so der Titel der Schau, die noch bis zum 2. August (Sonntag) in der Usina del Arte im Buenos Aires-Stadtteil La Boca zu sehen ist.

Ramírez, die lange Jahre mit dem vor drei Jahren verstorbenen Comiczeichner Carlos Loiseau (“Caloi”) verheiratet war, hatte in den beiden Vorjahren durch ihre Beiträge zum Zeichentrickfestival “Monstras de Lisboa” in der portugiesischen Hauptstadt auf sich aufmerksam gemacht. Dort gestaltete sie das Festivalsplakat und hatte zudem Gelegenheit, ihre “Monstriña”-Zeichnungen zu präsentieren. Bereits 2014 war eine erste Serie auch im hiesigen Malba-Museum zu sehen. Nun lädt die Usina del Arte die Freunde der Zeichenkunst in ihre Räume ein.

Zur Ausstellungseröffnung vor wenigen Tagen hatte sich kein Geringerer als Quino, der Erfinder der legendären Comicfigur Mafalda, die Ehre gegeben, um der Veranstaltung den nötigen Glanz zu verleihen. Fernando Galrito, der Festivalsdirektor von “Monstras de Lisboa”, hatte den Weg über den Atlantik nicht gescheut. Er bezeichnete die neue Ausstellung als “gemeinsame Realisierung eines Traums”.

Mit dem hauptstädtischen Kulturminister Hernán Lombardi und Portugals Botschafter Henrique Silveira Borges war zudem Prominenz aus Politik und Diplomatie zugegen. Während Lombardi den hohen künstlerischen Wert der Comickunst unterstrich, hatte der Botschafter nahezu poetische Einsichten parat: Buenos Aires und Lissabon, die als Häfen manche Gemeinsamkeiten aufwiesen, seien durch eine gewisse Form der Sehnsucht (“saudade”) miteinander verbunden. Dies spiegele sich auch in der Musik wider: Während in Lissabon der Fado als Melodie des Abschieds entstanden sei, stünde der Tango von Buenos Aires für die Ankunft in der neuen Welt.

Die Ausstellung, in deren Rahmen auch Zeichentrickfilme und Workshops stattfinden, ist bis zum 2. August montags bis freitags in der Zeit von 14 bis 19 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 11 bis 20 Uhr in der Usina del Arte zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.

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(v.l.n.r., stehend): Der städtische Kulturminister Hernán Lombardi, Portugals Botschafter Henrique Silveira Borges, Künstlerin María Verónica Ramírez, Fernando Galrito (Direktor des Monstra-Festivals Lissabon) und Gustavo Mozzi, der Direktor der Usina del Arte. Vorne sitzend: Mafalda-Erfinder Quino.
(Foto: Marcus Christoph)

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