Mit Bombos und Platillos

In Buenos Aires prägen die Murgas die Karnevalssaison

Von Michaela Ehammer

La Redoblona
Vergangenes Wochenende startete in Buenos Aires die Karnevalssaison. Jeder Jeck ist ja bekanntlich anders – in Buenos Aires sind die “Murgas” der Inbegriff des Karnevals. Mit rhythmischen Trommelschlägen auf Bombos, Platillos und Redoblantes, wildem Gepfeife, Tänzen und Gesang ziehen an die etwa 100 Murgas mit insgesamt 15.000 “Murgueros” an den Februarwochenenden abends durch ihre Viertel.

Jede Murga pflegt ihre eigenen Traditionen, hat ihre eigenen besonderen Farben und Maskottchen. So treten etwa die “Los Elegantes De Palermo” in den Farben Schwarz und Rosarot auf, und ihre paillettenbestickten und phantasievoll verzierten Kostümen glitzern und schillern bei jeder Verrenkung und jedem Sprung. Die Murga “La Redoblona” zeigt sich hingegen in lila-gelben Clownskostümen mit zirkusähnlichen Auftritten, bevor sie dann auf der Bühne mit politischen Satireeinlagen die alte und neue Regierung sarkastisch aufs Korn nimmt.

Murgas waren wegen ihrer schonungslosen Kritik an den sozialen Verhältnissen stets dem Argwohn der Regierungen ausgeliefert und während der Militärdiktatur sogar verboten. Aufgrund ihrer großen politischen Relevanz haben Murgas vor allem bei Jugendlichen in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.

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