Klappe zu und Vorhang auf

Startschuss für BAFICI-Filmfest 2016

Von Michaela Ehammer

Adán Jones
“Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle.” Diese Worte stammen vom schwedischen Drehbuchautor, Film- und Theaterregisseur Ingmar Bergman. Wo kann man Grenzen, Gedanken und Gefühle besser überschreiten als in Filmen? Die diesjährige und 18. Ausgabe des Filmfestivals BAFICI, die am 13. April ihre Türen geöffnet hat, zieht tausende von Filmbegeisterte wieder in eine Welt der Phantasie, der Geschichten, eine Welt voller Legenden, Mythen und Empfindungen.

Eugène Greens französisches Drama “Le fils de Joseph” war offizieller Eröffnungsfilm am Mittwoch im “Cine Gaumont”, welches zum ersten Mal in der BAFICI-Geschichte als Spielstätte fungiert. Der Film zeigt einen jungen Mann auf der Suche nach seinem biologischen Vater. In Paris glaubt er fündig geworden zu sein, doch was er am Ende findet, war nicht das, was er sich selbst erhoffte.

Der vom Publikum auserwählte BAFICITO-Beitrag “Song of the Sea” des Iren Tomm Moore leitete zudem als Gratis-Open-Air-Veranstaltung im Anfíteatro des Parque Centenario die 18. Ausgabe des “Buenos Aires Festival Internacional de Cine Independiente” ein. Irische Folklore sowie Geschichten und Legenden über das Meer und seine Fabelwesen werden in diesem Oscar-nominierten Film mit atemberaubenden Farben und Lichteffekten dargestellt. Die erwartete Zuschaueranzahl vom letzten Jahr blieb dieses Mal jedoch bei weitem aus, das mag einerseits am schlechten Wetter, aber andererseits auch an der mangelnden Beschilderung gelegen haben.

Weitere Gratis-Open-Air-Aufführungen finden zudem auch täglich auf der Terrasse des Centro Cultural Recoleta statt. Abseits der Filme stellt auch die “Galería BAFICI”, welche täglich von 10 bis 20 Uhr im Centro Cultural Recoleta besucht werden kann, einen Höhepunkt dar. Ausstellungen, Fotos, Videos und Skizzen rund um das Thema Filme und Kino werden gezeigt, unter anderem von Graciela Borges, Mirtha Legrand oder Fabián Bielinsky.

Ein weiteres “Must-See” im BAFICI ist auch der deutsche Beitrag “Space Rock Symphony”, welches alle Rockbegeisterten im Planetarium Galileo Galilei mit E-Gitarre-Klängen, kosmischen Bildern und Sinfonieorchestern 50 Minuten lang in eine Märchenwelt des modernen Rock aus den letzten Jahrzehnten entführt.

Das BAFICI hat sich seit seiner Premiere 1999 zu einem jährlichen Fixpunkt für Kinoliebhaber etabliert und ist Jahr für Jahr ein großes Stück gewachsen. Menschen aus der ganzen Welt, Einheimische wie Touristen, kommen zusammen, um für ein paar Stunden gemeinsam zu lachen, zu weinen, zu träumen, zu staunen und nachzudenken. “Unsere Geschichte und Vergangenheit zu hinterfragen und unsere vergangenen Tugenden in Erinnerung zu rufen oder zu festigen – vielleicht ist es das, was es heißt, ein Teil von BAFICI zu sein”, so Javier Porta Fouz, BAFICI-Intendant. 27 Spielstätten verteilt in der ganzen Stadt geben uns somit Anlass, uns in die Welt der argentinischen und internationalen Filme zu stürzen, die Pracht des Kinos in all seinen Farben zu erleben und ein Teil von BAFICI 2016 zu sein.

Alle Infos hier.


Unsere BAFICI-Tipps:

  • “Space Rock Symphony” von Robert Sawallisch (Deutschland 2015)
  • “Paradise! Paradise!” von Kurdwin Ayub (Österreich 2016)
  • “„Le Fils de Joseph” von Eugène Green (Frankreich/Belgien 2016)
  • “Miles Ahead” von Don Cheadle (USA 2015 – Schlussfilm)
  • “Las Calles” von María Aparicio (Argentinien 2016)
  • “A Tropical House” von Karl-Heinz Klopf (Österreich/Indonesien 2015)
  • “Pasaporte a Río” von Danile Tinayre (Argentinien 1948)
  • “Innocene” von Lucile Hadzihalilovic (Frankreich 2004)
  • “MacBeth” von Roman Polanski (Großbritannien 1971)
  • “Homeland” von Abbas Fahdel (Irak/Frankreich 2015)
  • “Hedi” von Mohamed Ben Attia (Tunesien/Belgien/Frankreich/Qatar/VAE 2016)
  • “The Island Funeral” von Pimpaka Towira (Thailand 2015)

Foto:
Buenos Aires ist mal wieder vom Filmfieber gepackt.
(Foto: BAFICI)

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