“Kämpfer für Lateinamerika”

Denkmal zu Ehren Che Guevaras in Lanús

Von Marcus Christoph

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Ernesto “Che” Guevara ist einer der bekanntesten Argentinier weltweit. Im Heimatland des Revolutionärs, der seine größten Erfolge in Kuba feierte, erinnert aber kaum etwas an ihn. Bislang existierten lediglich in Guevaras Geburtsstadt Rosario sowie im Küstenort Villa Gesell Statuen, die dem 1967 in Bolivien ums Leben gekommenen Guerrillero gewidmet sind. Seit wenigen Tagen gibt es auf dem Gelände der Universität von Lanús ein weiteres Denkmal zu Ehren des Rebellen.

Es handelt sich dabei um eine Skulptur des uruguayischen Künstlers Gonzalo Ramirez, die das Gesicht Guevaras darstellt. Das Kunstwerk nimmt seinen Platz im “Lateinamerikanischen Skulpturenpark” der Universität ein, in dem bereits Denkmäler für General José de San Martín und Simón Bolívar stehen. José Gervasio Artigas und Emiliano Zapata sollen folgen. Eine weitere Skulptur erinnert an die von Argentinien beanspruchten Malwinen-Inseln.

Universitätsrektorin Ana Jaramillo hob bei der Einweihung des Denkmals hervor, dass Che Guevara nicht nur für die Revolution, sondern auch für die Integration Lateinamerikas gekämpft habe. Zuvor hatte sich die Wissenschaftlerin gegenüber der Presse beschämt darüber geäußert, dass viele argentinische Universitäten sich Richtung Europa oder USA orientierten, das gemeinsame lateinamerikanische Vaterland (“Patria grande”) aber vernachlässigten. Sie sprach sich stattdessen für eine “kulturelle Entkolonialisierung” aus. Den Studenten ihrer Uni würden von daher vor allem lateinamerikanische Werte vermittelt.

Zweiter Festredner war der kubanische Botschafter Orestes Pérez. Er bezeichnete Guevara als Vorbild im Kampf für Unabhängigkeit und Integration Lateinamerikas. “Mit der Einweihung dieses Denkmals verpflichten wir uns einmal mehr, dem Weg zu folgen, den Che uns gezeigt hat, um eine bessere Welt zu erreichen – ein Ziel, für das er sein Leben opferte”, so der Diplomat aus Kuba.

Der zweite Teil der Veranstaltung in Lanús war dem kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro gewidmet, der am 13. August dieses Jahres 90 Jahre alt wird. Im Kinosaal der Universität wurden Sequenzen von Castros jüngster Rede beim Kongress der Kommunistischen Partei Kubas sowie die Dokumentation “Elogios de la Virtud” des kubanischen Filmemachers Roberto Chile über das Leben des bärtigen Revolutionärs gezeigt.

“Mit der kubanischen Revolution hat Fidel ein neues Kapitel in der Geschichte Lateinamerikas aufgeschlagen, die seitdem nicht mehr dieselbe ist”, sagte Rektorin Jaramillo, deren Universität Castro vor zwei Jahren die Ehrendoktorwürde verliehen hat.

Botschafter Pérez meinte, Castro habe im kubanischen Volk einen Sinn für Hilfsbereitschaft und internationale Solidarität geweckt. Dies sei zuletzt auch darin deutlich geworden, dass es Ärzte aus Kuba waren, die als erste bei der Ebola-Epidemie in Westafrika vor Ort waren, um die heimtückische Seuche zu bekämpfen.

Pérez gab bekannt, dass es im August anlässlich des runden Geburtstags des Revolutionsführers mehrere Veranstaltungen im Centro Cultural de la Cooperación (Buenos Aires, Av. Corrientes 1543) geben werde, die Kunstausstellungen wie Filmvorführungen umfassen.

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Das Che Guevara-Denkmal auf dem Gelände der Universität Lanús. Mc
(Foto: Marcus Christoph)

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