“Kolumbus des Universums”

Büste von Juri Gagarin in Buenos Aires eingeweiht

Von Marcus Christoph

gagarin
Im Planetarium von Buenos Aires gibt es seit wenigen Tagen ein Denkmal zu Ehren von Juri Gagarin. Valery Kucherov, der Leiter des Russland-Hauses in Buenos Aires, und Lucía Sendón de Valery, die Leiterin des Kuppelbaus in Palermo, weihten eine Büste des sowjetischen Kosmonauten ein, der am 12. April 1961 als erster Mensch im Weltraum war. “Gagarin war der Kolumbus des Universums”, würdigte Kucherov seinen 1968 verstorbenen Landsmann.

Der Festakt im Planetarium war ganz auf das historische Ereignis vor 55 Jahren hin ausgerichtet. An der Innenwand der Kuppel war exakt der Sternenhimmel nachgebildet, der am Tag von Gagarins Mission über dem sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur im heutigen Kasachstan zu sehen war. Anschließend wurde ein Filmdokumentation über das Leben Gagarins an das Deckenrund projiziert.

Dr. Mónica Raboli von der argentinischen Weltraumbehörde CONAE kommentierte die wichtigsten Lebensstationen Gagarin und beschrieb die Bedeutung, die der Astronaut für eine ganze Generation hatte. 108 Minuten brauchte Gagarin damals, um mit dem Raumschiff “Wostok” (russisch für Osten) die Erde zu umkreisen, ehe er in der Nähe der südwestrussischen Stadt Engels landete. Die Mission war ein großer Erfolg für die Sowjetunion im Wettlauf ins All mit den USA. Diese ließen zehn Monate später ihren ersten bemannten Flug ins All folgen.

Kucherov bezeichnete Gagarin als jemanden, der mit seinem Mut den Weg der Menschheit ins Weltall ermöglicht habe. Der Leiter des hiesigen Russland-Hauses erinnerte sich an den triumphalen Empfang, der dem Kosmonauten nach seinem Weltraumflug in Moskau zuteil wurde: “Damals wollten wir alle Kosmonauten werden”. Die Einweihung der Büste, die in Russland angefertigt wurde, zeige aber auch die enge Verbundenheit zwischen seinem Heimatland und Argentinien, meinte Kucherov. Ein kleiner Teil der Erinnerung an den großen Weltraumpionier sei nun auch Buenos Aires zu sehen.

Im Planetarium gibt ab sofort zudem eine kleine Ausstellung, die an den Kosmonauten erinnert. Gagarin kam 1930 im westrussischen Kuschino zur Welt. Er stammte aus einer Bauernfamilie und machte zunächst Karriere bei den Luftstreitkräften der Sowjetunion, ehe er eine Kosmonautenausbildung erhielt. Bei einem Übungsflug mit einem Jagdflugzeug verunglückte er 1968 tödlich.

Foto:
Valery Kucherov und Lucía Sendón de Valery (r.) enthüllten das Denkmal.
(Foto: Marcus Christoph)

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