“Kultur-Leuchtturm Lateinamerikas”
2017 soll das San Martín-Theater im alten Glanz erstrahlen
Von Susanne Franz
“Die bitteren Tränen der Petra von Kant” von Rainer Werner Fassbinder, inszeniert von Leonor Manso, mit Muriel Santa Ana, “Under Milk Wood” von Dylan Thomas, adaptiert von Mariano Stolkiner und Gustavo García Mendy, “Orlando, una ucronía disfórica”, ein Projekt von Emilio García Wehbi und Maricel Álvarez, basierend auf Virginia Woolfs “Orlando”, Gogols “Revisor” (El Inspector) in der Regie von Daniel Veronese, und “Desde el jardín” (Being There/Willkommen, Mr. Chance) von Jerzy Kosinski in der Regie von Michal Znaniecki – das sind nur einige der hochinteressanten Ankündigungen der Spielzeit 2017 des San Martín-Theaters bzw. des CTBA-Theaterkomplexes, die am Mittwoch vergangener Woche im Rahmen einer Pressekonferenz im Alfredo Alcón-Saal an der Av. Figueroa Alcorta/Dorrego bekanntgegeben wurde.
Der Kulturminister der Stadt Buenos Aires, Ángel Mahler, und der Generaldirektor des Complejo Teatral de Buenos Aires, Jorge Telerman, verliehen dabei ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der CTBA-Theaterkomplex zu einem “Kultur-Leuchtturm Lateinamerikas” werden möge. Insgesamt seien 2017 1134 Vorstellungen geplant.
Nachdem ein Video mit der Ankündigung der Spielzeit gezeigt worden war, erklärte Telerman, dass das San Martín-Theater, welches das ganze Jahr 2016 geschlossen war, im März mit “La farsa de los ausentes”, basierend auf “El desierto entra en la ciudad” von Roberto Arlt, wiedereröffnet werden soll. In der von Pompeyo Audivert inszenierten Adaption wird u.a. Carlos Kaspar mitspielen. Auch das “Ballet Contemporáneo” kann endlich wieder auf seiner Heimatbühne tanzen. Drei Programme sind für 2017 geplant, im März geht es los mit der Wiederaufnahme der “Neunten Symphonie” mit Musik von Ludwig van Beethoven und Choreografie von Mauricio Wainrot. Das zweite Programm beinhaltet Werke von Ana María Stekelman und Teresa Duggan, das dritte von Oscar Araiz.
Das Programmkino “Sala Leopoldo Lugones” feiert seinen 50. Geburtstag am 4. Oktober mit der Ausstrahlung von “La pasión de Juana de Arco” von Carl Theodor Dreyer, der Film, mit dem der Saal eröffnet wurde, diesmal mit Livemusikvon Santiago Chotsourian. In Zusammenarbeit mit der Fundación Cinemateca Argentina, der Französischen Botschaft, dem Italienischen Kulturinstitut, dem British Council und dem Goethe-Institut werden darüber hinaus verschiedene Filmzyklen gezeigt (Französische Klassiker, Eisenstein und seine Zeitgenossen, Arlt geht ins Kino, etc.).
Die Fotogalerie in der “FotoGalería” und der Eingangshalle “Carlos Morel” wird mit einer Hommage an María Elena Walsh wiedereröffnet.
Während das Teatro Alvear wohl 2017 geschlossen bleiben wird, geht es in den anderen drei CTBA-Sälen schon früh im Jahr 2017 los: Im Januar und Februar läuft im Teatro de la Ribera ein Liebesliederzyklus, im Februar wird im Regio “Otelo” wiederaufgenommen, und im März startet das Sarmiento mit einem Werk von Matías Feldman.
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Ángel Mahler, rechts, und Jorge Telerman bei der Pressekonferenz.
(Foto: CTBA)