Filmperlen und neue Spielstätten

Kinofestival BAFICI 2017 vom 19. bis 30. April / Vorverkauf hat begonnen

Von Michaela Ehammer und Susanne Franz


Die 19. Ausgabe des “Buenos Aires Festival Internacional de Cine Independiente” (BAFICI) findet in diesem Jahr vom 19. bis 30. April statt. Vollgepackt mit über 400 Filmen bietet das diesjährige Programm eine große Auswahl an Filmperlen für jeden Geschmack und jedes Alter, wie Festivaldirektor Javier Porta Fouz vor wenigen Tagen bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Festivals in der Usina del Arte in Buenos Aires betonte. Das Festival glänzt mit über 100 internationalen Filmpremieren und mehr als 100 Lateinamerikapremieren und bietet im Nebenprogramm zahlreiche Workshops, Ausstellungen sowie Gespräche mit Größen aus dem Filmbusiness, wie dem Italiener Nanni Moretti.

Mit insgesamt 32 Spielstätten zeigt das BAFICI, dass es von Jahr zu Jahr durch die Liebe der Kinobegeisterten wächst und gedeiht. Neue Ausstrahlungsorte befinden sich in diesem Jahr beispielsweise im Stadtteil Chacarita (die Kultureinrichtung Carlos Gardel), in Paternal (Resurgimiento) oder in Boedo (Julián Centeya und Nicolás Olivari).

Auch das Freilichtkino erhält in der diesjährigen Ausgabe einen höheren Stellenwert. Zum bereits etablierten Kino im Amphitheater des Parque Centenario kommen nun auch Leinwände an der Plaza Martín Fierro und im Patio Salguero. Zudem finden an der Plaza Francia täglich kostenlose Filmvorführungen im Freien statt – ideal für Familien, Freunde oder Verliebte.

Eröffnet wird das Filmfestival im Cine Gaumont mit der deutschen Komödie “Casting” von Nicolas Wackerbarth, die bei der diesjährigen Berlinale Premiere feierte. Weitere deutsche Filme im Programm sind u.a. die Dokumentation “Beuys” von Andres Veiel, die als Lateinamerikapremiere gezeigt wird, und “Goodbye Berlin” von Fatih Akin (Foto). Akins Film basiert auf dem Bestseller “Tschick” (2010) des deutschen Schriftstellers Wolfgang Herrndorf (1965-2013).

Der Kartenvorverkauf läuft seit dem 10. April im Village Recoleta oder online.

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Ausstellungskalender vom 09/04/2017

Von Susanne Franz


Im Museo de Arte Moderno von Buenos Aires wurde am 7. April eine Ausstellung des argentinischen Künstlers von Weltrang Tomás Saraceno eröffnet. Saraceno, Installationskünstler, Architekt und Performer, wurde 1973 in San Miguel de Tucumán geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin. Neben vielen anderen bedeutenden Ausstellungsorten hatte er Schauen im Metropolitan Museum von New York, im Towada Arts Center in Japan und auf verschiedenen Ausgaben der Biennalen von Venedig, Lyon und Sao Paulo.

In Buenos Aires kann man ab sofort zwei Installationen bewundern, in denen verschiedene Interessensgebiete Saracenos miteinander verbunden sind: die Arachnologie (die Lehre von den Spinnentieren), die Astrophysik, die Klangkunst und die bildende Kunst. Beide Werke sind Produkt von 10 Jahren künstlerischer Forschung. Das Resultat beschert dem Besucher ein Erlebnis der besonderen Art: Das Universum als ein weit gespanntes Netz von Verbindungen, in dem jedes Element sich ein einem ständigen Prozess der Entfaltung und Veränderung befindet, soll für ihn erlebbar gemacht werden.

Die Installation “The Cosmic Dust Spider Web Orchestra”, im zweiten Untergeschoss des Museums, ist als Klangerlebnis konzipiert. In einem Lichtstrahl wirbeln kosmische Staubpartikel im Inneren des dunklen Saales. Über Live-Video werden sie eingefangen und in Klang verwandelt, und der Besucher wird Teil eines einzigartigen rhythmischen Tanzes.

Im zweiten Stock des Museums für Moderne Kunst wird die Installation “Instrumento Musical Cuasi-Social IC 342” gezeigt, die von 7000 Spinnen der Spezies parawixia bistriata errichtet wurde. Diese Spinnen kommen in Nordargentinien, Paraguay und Bolivien vor und sind eine der ganz seltenen Spezies im Spinnenreich, die während ihrer Jugendzeit in Kolonnen arbeiten. Sechs Monate arbeiteten sie an dem hier gezeigten riesigen Netz, das das grösste jemals ausgestellte Spinnennetz darstellt. (Die Spinnen wurden mittlerweile an ihren Ursprungsort in Nordargentinien zurückgebracht.) Wie Zeichnungen im Raum, bestehend aus 40 Millionen Fäden, lassen sie die Bahn des kosmischen Staubes erahnen. Während der Besucher sich in diesem Raum bewegt, kann er sich dem Rhythmus des Kosmos und der Harmonie dieser Spinnenwelt hingeben.

Die Ausstellung “Cómo atrapar el universo en una telaraña” (Wie man das Universum in einem Spinnennetz einfängt) kann man bis zum 27. August 2017 im Museo de Arte Moderno de Buenos Aires (MAMba) besuchen.

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Agenda de Muestras del 09/04/2017

Por Susanne Franz


En el Museo de Arte Moderno de Buenos Aires se inauguró el 7 de abril una muestra del artista argentino Tomás Saraceno. Saraceno, artista, arquitecto, y performer, nació en 1973 en San Miguel de Tucumán. Vive y trabaja en Berlín. Expuso en el Metropolitan Museum de Nueva York, el Towada Arts Center en Japón y en varias bienales de Venecia, Lyon, y Sao Paulo.

En Buenos Aires, se pueden ver dos instalaciones que combinan el interés de Saraceno por la aracnología, la astrofísica, el sonido y las artes visuales. Producto de una década de investigación artística, en ambas obras, el visitante podrá vivir la experiencia del universo entendido como una red de interconexiones donde cada elemento se despliega y transforma.

En la instalación “The Cosmic Dust Spider Web Orchestra”, ubicada en el segundo subsuelo, los visitantes descubren que son parte de un ensamble rítmico. Un haz de luz torna visible el polvo cósmico en el interior de la sala oscura. A través del registro de video en vivo, las partículas de polvo flotantes se transforman en sonidos.

El segundo piso del Museo de Arte Moderno presenta la instalación “Instrumento Musical Cuasi-Social IC 342” construido por 7000 arañas parawixia bistriata que trabajaron durante seis meses en la telaraña más grande exhibida hasta el momento. (Las arañas después fueron devueltos a su lugar de origen en el norte argentino.) Los dibujos en el aire, realizados por unos 40 millones de hilos, revelan la trayectoria de las partículas de polvo cósmico. Mientras avanzan entre estos multiversos, los visitantes están invitados a adaptarse a los ritmos del cosmos y a la lenta cadencia de los arácnidos.

La muestra “Cómo atrapar el universo en una telaraña” se puede visitar hasta el 27 de agosto de 2017 en el Museo de Arte Moderno de Buenos Aires (MAMba).

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Wunderschön, subtil und tragisch

Dostojewskis “La mansa” in César Bries Adaptation und Inszenierung

Von Susanne Franz

Die Adaptation des argentinischen Theatermachers César Brie der Novelle “Die Sanfte” (1876) von Fjodor Dostojewski kommt mit sparsamsten Mitteln aus und verlässt sich vor allem auf die Darstellungskunst der beiden Hauptpersonen. Das Ergebnis ist eine meisterhafte Inszenierung (César Brie führt auch Regie).

Eine junge Frau liegt auf einem Tisch, sie ist tot, und ein schon älterer Mann versucht, Gründe dafür zu finden, warum sie sich umgebracht hat. Er erzählt die Geschichte der beiden, und die Darstellerin spielt die Frau, an die er sich erinnert und die noch vor wenigen Stunden neben ihm geatmet hat.

Der Mann, ein Pfandleiher, entdeckt das 16-jährige Mädchen, als es bei ihm Familienerbstücke versetzt, um eine Stellenanzeige in der Zeitung aufgeben zu können. Sie ist Waise und lebt seit drei Jahren bei ihren tyrannischen Tanten, die sie nun mit einem alten, reichen Kaufmann verheiraten wollen, der bereits zwei Ehefrauen im Suff totgeschlagen hat. Als der Pfandleiher sie um ihre Hand bittet, sieht sie in ihm einen Retter in der Not.

Doch die Ehe der beiden ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt, denn der Mann will das Mädchen beherrschen, und er erzählt ihr nichts von seinen Schwächen und Ängsten. Nach einem Streit bricht sie aus und trifft sich mit einem Offizier, der Mann holt sie zurück, und in der Nacht fühlt er, wie sie eine Pistole an seine Schläfe hält. Er rührt sich nicht, und sie gibt den Wunsch, ihn zu töten, nach einer Weile auf. Dies ist das Ende ihrer Beziehung, denn er wertet das Ereignis als Sieg, sie aber verachtet ihn für seine Feigheit. Als der Mann schließlich Monate später seine Liebe zu ihr gesteht, ist es zu spät.

Während das Stück einerseits die patriarchalischen Verhältnisse im Russland des 19. Jahrhunderts widerspiegelt, ist es zugleich universell gültig: Für alle, deren Notsituation oder Schwäche ausgenutzt werden und die sich dennoch eine innere Freiheit bewahren, und sollte sie den Tod bedeuten. Für diejenigen, die in der aussichtslosen Spirale des Schweigens in der Liebe gefangen sind, in der man sich immer weiter voneinander entfernt, obwohl man sich anscheinend nicht losgelassen hat. Und für alle, die einen geliebten Menschen verloren haben und angesichts des Todes alles Ungesagte und Ungelebte bereuen. “Liebt einander”, sagt die Sanfte im Augenblick ihres Todes zum Publikum gewandt, und jedem wird bewusst, wie kostbar das Leben ist.

César Bries Inszenierung ist wunderschön, subtil und stimmig in jedem Detail: Angefangen bei der Kostümierung im Stil der Epoche von Carolina Ferraioulo über die Originalmusik und die Arrangements von Pablo Brie bis zu Bühnenbild und Beleuchtung (Duilio della Pittima). Aber das Beeindruckendste ist die Schauspielkunst der beiden Protagonisten: Abril Piterbarg als die Sanfte, deren ausdrucksvolle Bewegungen die Tänzerin verraten und die auch als Sängerin brilliert, aber besonders Iván Hochman, der erst Anfang 20 ist, aber den 40-jährigen Pfandleiher ebenso brillant verkörpert wie den schleimigen fetten Kaufmann und den lüsternen Offizier: Hier sieht man ein Schauspielertalent, vor dem man sich nur verneigen kann.

“La mansa. Un cuento ruso” kann man nur noch bis zum 21. April sehen: im Teatro El Extranjero, Valentín Gómez 3378, freitags um 21 Uhr. Eintritt: 200 Pesos. Es wird empfohlen, zu reservieren: 4862-7400 oder bei Alternativa Teatral.

Foto:
Abril Piterbarg und Iván Hochman in “Die Sanfte”.

Warte, warte nur ein Weilchen

Hamburger Kunsthalle zeigt Ausstellung “WARTEN. Zwischen Macht und Möglichkeit”

Von Nicole Büsing & Heiko Klaas


Fünf Minuten, zehn Minuten, eine Viertelstunde. Warten gehört zum Alltag. Egal ob im Feierabendstau, an der Bushaltestelle, beim Check-in am Flughafen oder – der Klassiker – beim Hausarzt im Wartezimmer voller schniefender und dauerhustender Patienten. Wir alle kennen dieses enervierende Gefühl, diesen unproduktiven Zwischenzustand im minutiös durchgetakteten Tagesablauf.

Doch halt: Bedeutet Warten wirklich immer nur etwas Negatives? Lässt sich der vermeintliche Zeitverlust nicht auch produktiv oder kreativ nutzen? “Wer es aushalten kann, zu warten, der gewinnt immer!”, diese Erkenntnis gab schon Robert Musil seinem “Mann ohne Eigenschaften” mit auf den Weg.

Die Galerie der Gegenwart in der Hamburger Kunsthalle geht dem ambivalenten Phänomen des Wartens jetzt genauer auf den Grund. 23 internationale Künstler präsentieren in der groß angelegten Ausstellung “WARTEN. Zwischen Macht und Möglichkeit” Videoarbeiten, Installationen, Skulpturen, Fotografien und Performances zum Thema.

Brigitte Kölle, die Kuratorin der Schau, will mit ihrer Auswahl aber auch zeigen, dass es sich durchaus lohnen kann, sich dem Warten wieder ganz bewusst auszusetzen: “Geduld und Langmut geraten in unserer Zeit, in der alles jederzeit und überall verfügbar erscheint, vermehrt aus dem Blick. Pausenfüllender Konsum und der minütliche Kontrollblick aufs Smartphone vertreiben das Warten und damit auch eine mögliche Zeit der Reflexion und des Bei-Sich-Seins.”

Genau das scheinen sich auch die unter einer Autobahnbrücke in Nigeria verharrenden Ölarbeiter in einer Videoinstallation des Belgiers David Claerbout zu Herzen zu nehmen. Einen kurzen, aber heftigen Regenschauer nutzen sie, um sich mit ihren Sinnen ganz dem Naturereignis auszusetzen.

Was gibt es noch zu sehen? Gleich im Lichthof der Galerie der Gegenwart hat das dänisch-norwegische Künstlerduo Elmgreen & Dragset ein Rollgerüst aufgebaut. Oben drauf sitzt ein barfüßiger blonder Junge mit Jeans und Kapuzenjacke, neben sich eine Cola-Dose. Seine Turnschuhe liegen auf dem Boden. Worauf wartet er? Auf das Heranwachsen, die Erkenntnis der Welt? Oder nur auf seine Kumpel, die gleich um die Ecke biegen?

Der Düsseldorfer Fotograf Andreas Gursky ist mit vier Aufnahmen aus seiner frühen Serie “Pförtner” (1982-1987) vertreten. Gursky porträtiert hier Empfangsmitarbeiter in den Respekt einflößenden Lobbys von Industrieunternehmen und Versicherungskonzernen. In ihrer statuarischen Ernsthaftigkeit erinnern sie an den unerbittlichen Wächter aus Franz Kafkas Türhüter-Parabel “Vor dem Gesetz”.

Dass uns das Warten, insbesondere an Bushaltestellen, immer wieder heimsucht, stellen gleich mehrere Künstler unter Beweis. Von der Berliner Fotografin Ursula Schulz-Dornburg sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen von modernistischen Bushalte-stellen in Armenien zu sehen – im Überschwang sozialistischer Utopien haben die Architekten ihrer Phantasie und dem Sichtbeton hier freien Lauf gelassen.

Gleich gegenüber der Kunsthalle auf dem Glockengießerwall hat Michael Sailstorfer ein Wartehäuschen der besonderen Art aufgebaut: Der ursprünglich aus dem ländlichen Bayern stammende Künstler transferiert eine ausgediente Bushaltestelle aus seiner Heimat nach Hamburg und richtet sie mit dem Nötigsten ein: Bett, Küche, Wasser, Strom und WC – genau die richtige Grundausstattung, falls der Bus dann doch mal später kommt.

Wundern sollten sich Besucher der Hamburger Kunsthalle in den nächsten Monaten auch dann nicht, wenn sie hier und da auf eine sich plötzlich bildende Warteschlange stoßen: Der slowakische Konzeptkünstler Roman Ondák erzeugt mit unangekündigten Performances beim Betrachter Neugier, aber auch das nagende Gefühl, von etwas ausgeschlossen zu sein.

Auch wenn es dem Einzelnen gelingen mag, das Warten hin und wieder als kreative Auszeit zu nutzen – am Ende spiegelt es immer auch gesellschaftliche Machtverhältnisse wider. Eine ernüchternde Erkenntnis von Brigitte Kölle lautet denn auch: “Privilegierte und Menschen mit Macht warten nicht; sie lassen warten.”

  • Ausstellung: WARTEN. Zwischen Macht und Möglichkeit
  • Ort: Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart
  • Zeit: 17. Februar bis 18. Juni 2017. Di-So 10-18 Uhr. Do 10-21 Uhr
  • Katalog: zu dieser Ausstellung erscheint keine Publikation
  • Internet

Fotos von oben nach unten:
Tobias Zielony (*1973), “Lee + Chunk”, 2000.
(Zielony)

Ursula Schulz-Dornburg (*1938), “Erevan-Parakar”, 2004.
(Schulz-Dornburg)

Roman Ondak (*1966), “Good Feelings in Good Times”, inszenierte Warteschlange, 2003.
(Tate/Riechers)

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Ausstellungskalender vom 24/03/2017

Von Susanne Franz

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Nur noch wenige Tage kann man im Centro Cultural Recoleta in Buenos Aires die Ausstellung “Íconos argentinos – Homenaje” (Argentinische Ikonen – eine Hommage) besuchen, die anhand von Fotografien kleinster Gesten, Atembewegungen oder Blicke argentinische Persönlichkeiten zeigt, die als Ikonen gelten. Die Fotos stammen von Gianni Mestichelli, und kuratiert wurde die Schau, die bis zum 26. März in den Sälen 3, 4 und 5 des CCR zu sehen sind, von Renata Schussheim.

“Íconos argentinos – Homenaje” präsentiert 60 Figuren aus verschiedenen Kreisen, die ihre Spur in der argentinischen Kultur und Geschichte hinterlassen haben, von Schauspielern über Performer, Schriftsteller, Architekten, Künstler, Sänger, Sportler, Komponisten, Komiker und Filmemacher bis hin zu Politikern.

Foto:
Spinetta, fotografiert von Gianni Mestichelli.

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Agenda de Muestras del 24/03/2017

Por Susanne Franz

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Últimos días para ver “Íconos argentinos – Homenaje”, una muestra que captura a través de la fotografía gestos mínimos, respiraciones y miradas de icónicas figuras argentinas, con fotos de Gianni Mestichelli, y curada por Renata Schussheim. Se podrá recorrer hasta el 26 de marzo, en las salas 3, 4 y 5 del Centro Cultural Recoleta en Buenos Aires.

“Íconos argentinos – Homenaje” esta conformada por más de 60 personajes de diversos mundos e inspiraciones que han dejado una huella en la historia argentina – actores, actrices, performers, escritores, artistas plásticos, poetas, cantantes, periodistas, compositores, cineastas, políticos y músicos.

Foto:
Spinetta, por Gianni Mestichelli.

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Magier der Farbe

Yves Klein-Retrospektive in der Fundación Proa

Von Susanne Franz


Der französische Avantgarde-Künstler Yves Klein (1928-1962) gilt als Vorläufer der Pop Art und der Konzeptkunst. Erverfasste Essays, komponierte Musik und drehte Filme. Bekannt sind aber vor allem seine monochromen Bildkompositionen, insbesondere diejenigen, die er in einem von ihm entwickelten und unter dem Namen “International Klein Blue” (IKB) patentierten Ultramarinblau anfertigte. In Buenos Aires wird am morgigen Samstag in der Fundación Proa eine bedeutende Retrospektive des visionären Künstlers eröffnet, die bis zum 31. Juli zu sehen sein wird.

Kuratiert von Daniel Moquay von den Yves Klein Archives – er ist heute mit Rotraut Klein, der Witwe Yves Kleins und Schwester von Günter Uecker verheiratet – und unter der Schirmherrschaft der Französischen Botschaft in Argentinien, vereint die Ausstellung die wichtigsten Werke Yves Kleins – 70 an der Zahl. Zum ersten Mal wird sein Werk so ausführlich in Lateinamerika gewürdigt.

Neben den ersten monochromen Werken von 1955, den Gemälden in seinem berühmten Blau und den Feuergemälden sind auch seine Schwammreliefs und Werke in Gold ausgestellt. Einige der wegweisenden Performances Yves Kleins sind anhand von Dokumenten und Fotografien aus dem umfangreichen Archiv des Künstlers zu sehen.

Die Ausstellung in der Fundación Proa (Av. Pedro de Mendoza 1929) ist vom 18. März bis 31. Juli 2017 dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr zu sehen, der Eintritt kostet 50 Pesos. Es gibt zahlreiche Angebote im Umfeld der Schau – einen Kurs über Yves Klein, eine Aufführung eines seiner Konzerte, Butoh-Tanz, Performances, die sein Werk zum Thema haben, und im Juni ein internationales Yves Klein-Kolloquium.

Foto:
Sein erstes Werk schuf Yves Klein 1946, als er – in Nizza am Strand liegend – den blauen Himmel signierte.

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Ausstellungskalender vom 12/03/2017

Von Susanne Franz


Seit Ende Februar ist im Museo de Arte Tigre (MAT) die Ausstellung “Sueños” (Träume) von Grete Stern (Deutschland, 1904 – Argentinien, 1999) zu sehen. Sie besteht aus 36 Foto-Reproduktionen – eine Schenkung an das MAT – der ursprünglich 140 Fotomontagen umfassenden Serie, die Grete Stern zwischen 1948 und 1951 schuf, um die Kolumne “El psicoanálisis le ayudará” (Die Psychoanalyse wird Ihnen helfen) der Frauenzeitschrift “Idílio” zu illustrieren.

Die Schau ist im “Salón Oval” des Museo de Arte Tigre, Paseo Victorica 972, Tigre, Provincia de Buenos Aires, bis Anfang Juli zu sehen, mittwochs bis freitags von 9 bis 19, samstags und sonntags von 12 bis 19 Uhr.

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Agenda de Muestras del 12/03/2017

Por Susanne Franz


Desde fines de febrero, el Museo de Arte Tigre (MAT) exhibe la muestra “Sueños. Grete Stern”. Es un conjunto de 36 reproducciones fotográficas donadas al MAT por el Sr. Matteo Goretti y la Fundación Centro de Estudios para Políticas Públicas Aplicadas.

Grete Stern (Alemania, 1904 – Argentina, 1999) concibió la serie de los “Sueños” entre 1948 y 1951. Los 140 fotomontajes que la componen ilustraron la sección “El psicoanálisis le ayudará” en Idilio, una revista popular dirigida al público femenino en la cual el sociólogo Gino Germani analizaba los sueños que las lectoras enviaban a la redacción. Con sus fotomontajes, Stern cuestiona la imagen de la mujer de mediados de la época al ponerla en medio de inquietantes situaciones inverosímiles que, no obstante, surgen de las profundidades del inconsciente de la mujer moderna.

La muestra está exhibida en el Salón Oval del Museo de Arte Tigre (MAT), Paseo Victorica 972, Tigre, Provincia de Buenos Aires, hasta principios de julio, miércoles a viernes 9-19, sábado y domingo 12-19 horas.

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Gedenken an einen vergessenen Helden

Ausstellung “Carl Lutz y la Casa de Cristal” in Buenos Aires

Von Hannah Schultheiß


In diesem Jahr präsentiert sich die Schweiz stolz als Präsidentin der “Internacional Holocaust Rememberance Alliance” (IHRA). Die internationale Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Holocaust in Bildung und Forschung zu etablieren sowie in Erinnerung zu behalten.

1998 in Schweden gegründet, zählt die Organisation heute 31 Mitgliedsstaaten. Diese verpflichten sich durch ihre Mitgliedschaft zum Kampf gegen Genozid, Rassismus und Antisemitismus. Die Präsidentschaft der Organisation rotiert jährlich, das Land welche diese innehat, ist verantwortlich für die Organisation und generelle Aktivitäten.

Die Schweiz hat drei Schwerpunkte ihrer diesjährigen Präsidentschaft gesetzt: Bildung, Jugend und soziale Medien. In diesem Rahmen wird am kommenden Mittwoch, den 15. März, in Buenos Aires die Ausstellung “Carl Lutz y la Casa de Cristal” eröffnet. Doch wer war dieser Carl Lutz eigentlich?

Außergewöhnliches Engagement

Im zweiten Weltkrieg war Lutz Vizekonsul der Schweizer Botschaft in Budapest. Er arbeitete ein System des diplomatischen Schutzes aus und rettete so – gemeinsam mit seiner Frau und weiteren Helfern – tausenden Juden das Leben.

In schwierigen Verhandlungen mit den Nazis und der ungarischen Regierung schaffte er es, tausende Passierscheine zu bekommen und erleichterte so vielen Juden die Flucht aus dem Land. Außerdem errichtete er 76 sichere Häuser in Budapest und befreite Juden aus Konzentrationslagern.

1965 wurde Carl Lutz dafür mit dem Titel “Gerechter unter den Völkern” ausgezeichnet. Dieser israelische Ehrentitel wird an nichtjüdische Einzelpersonen verliehen, die unter nationalsozialistischer Herrschaft während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten, um Juden vor der Ermordung zu retten.

Insgesamt bewahrte Lutz so 62.000 Juden vor dem Tod, fast die Hälfte aller ungarischen Überlebenden. Über die Zeit geriet er in Vergessenheit, erst in den vergangenen Jahren rückte er dank seiner Adoptivtochter Agnes Hirschi wieder in das Licht der Öffentlichkeit.

Argentinien und die IHRA

Seit 2006 ist Argentinien, als einziges Land Lateinamerikas, Mitglied der IHRA. 250.000 Juden leben hier, und Buenos Aires ist die Stadt mit dem zweitgrößten jüdischen Anteil außerhalb Israels. Deshalb ist die Bedeutung, den Holocaust in die Bildung zu integieren, hierzulande sehr groß. Die neuen Generationen sollen früh lernen, die Warnzeichen zu erkennen und Antisemitismus schon im Keim zu ersticken.

Daher widmet sich auch die Juristische Fakultät der Universidad de Buenos Aires (UBA) gemeinsam mit dem Institut René Cassin aus Straßburg der Lehre der Menschenrechte – mit dem Hintergrund der Mitgliedschaft bei der IHRA und den Schwerpunkten Jugend und Bildung.

Die Ausstellung “Carl Lutz y la Casa de Cristal”

Die Ausstellungseröffnung findet am 15. März um 18 Uhr im “Salón Rojo” der Facultad de Derecho (Av. Figueroa Alcorta 2263) statt. Dabei werden unter anderem die Dekanin der Juristischen Fakultät, Mónica Pinto, der Schweizer Botschafter Hanspeter Mock und Agnes Hirschi, Lutz‘ Adoptivtochter, zu Wort kommen.

In der Halle “Pasos Perdidos” im Erdgeschoss der Rechtsfakultät ist “Carl Lutz y la Casa de Cristal” dann bis zum 29. März zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss soll die Exposition als Wanderausstellung noch in anderen Orten Argentiniens gezeigt werden.

Foto:
Der Retter Carl Lutz war lange in Vergessenheit geraten.
(Schweizer Botschaft)