Liebe zum Tango x 4

Ein gelungener Sonntagabend im Parque Centenario

Von Theresia Sprinzl

Das Amphitheater im Parque Centenario war voll besetzt und die Stimmung des Publikums ausgezeichnet. Kein Wunder, denn an diesem Abend wurde fast ausschließlich Tango gespielt. Die Zuschauer wiegten ihre Körper zur Musik. Man merkte, dass ihr Herz für den Tango schlägt und sie sich vollkommen damit identifizieren können.

Im Rahmen des Sommerprogramms der Stadt Buenos Aires, “Verano en la Ciudad”, spielten vier verschiedene Musikgruppen diesen Sonntag Tango, jedoch auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Den Auftakt machte das “Quinteto Finisterre”: Fünf Männer, die mit Akkordeon, Kontrabass, Geige, Gitarre und Klavier ihr Bestes gaben. Darauf folgte das Bläserquintett “Las Chifladas”. Es war schön und interessant, auch einmal Tangostücke nicht mit den klassischen Tango-Instrumenten, wie Akkordeon und Gitarre, zu hören. Ihr Zusammenspiel harmonierte hervorragend.

Mit voller Leidenschaft und Hingabe verzauberte “La Andariega” (Foto) das Publikum. Unglaublich was für eine Energie von diesen Musikern ausging. Spätestens bei diesem kleinen Orchester konnte niemand mehr still sitzen.

Zum Abschluss spielte die Gruppe “Alto Bondi”. Diese überzeugte vollkommen mit ihrer Sängerin, die sich sehr leidenschaftlich, wie es beim Tango sein muss, präsentierte. Für mich war dieser Abend absolut gelungen. Nur schade, dass es kein Programmheft gab. Ich hätte sehr gerne die Namen der einzelnen vorgetragenen Lieder gewusst, um sie vielleicht noch einmal hören zu können.

Mit Musik gegen den Wahnsinn

Tomás Lipgots Film “Moacir” erzählt die Geschichte eines ganz besonderen Protagonisten

Von Laura Wagener

Moacir Dos Santos ist der Held des nach ihm benannten Films “Moacir” von Tomás Lipgot. Derjenige, der das argentinische Kino mit Interesse verfolgt, wird nicht lange brauchen, bis er den charismatischen Brasilianer mit dem breiten Lächeln auf den Kinoplakaten wiedererkennt, denn bereits im letzten Jahr erschien Moacir auf den Kinoleinwänden.

Lipgots letzter Film “Fortalezas” porträtierte verschiedene Personen, die auf verschiedenste Weisen in verschlossenen Institutionen um ihre Identität und Integrität kämpfen. Den Brasilianer Moacir lernte er auf der Suche nach Charakteren im psychiatrischen Krankenhaus Borda kennen, in dem dieser bereits seit mehr als einem Jahrzehnt interniert war.

Moacir Dos Santos war ursprünglich auf der Flucht vor Armut, psychologischen Problemen, dem Tod seiner Mutter und auf der Suche nach einer Musikkarriere, gelockt vom Tango, nach Argentinien gekommen. Wie Lipgot erzählt, hatte Moacir in Brasilien bereits erste musikalische Erfolge erzielt. Sein Metier seien Karnevalsmusik und Samba seiner Kindheit, also etwa der 50er Jahre, vor dem Boom des Bossanova. 1984 bestand sein erster Behördengang in Buenos Aires dann darin, die 12 von ihm geschriebenen Lieder in der Sociedad Argentina de Autores y Compositores de Música (SADAIC) registrieren zu lassen.

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Trauer um ehemaligen Kulturpapst

Kulturmanager, Kritiker und Ex-MNBA-Direktor Jorge Glusberg gestorben

Von Susanne Franz

Eine Flamme ist erloschen: Am 2. Februar starb im Alter von 79 Jahren der ehemalige Direktor des Museo Nacional de Bellas Artes (1994-2003), Jorge Glusberg. Der Gründer der Denkfabrik CAyC (Centro de Arte y Comunicación, seit 1968) und Initiator der Internationalen Architekturbiennale von Buenos Aires (seit 1985) war ein Hansdampf in allen Gassen des argentinischen Kulturbetriebs, der – unverkennbar mit seinen blauen Augen und dem weißen, meist zu einem Lagerfeld-ähnlichen Pferdeschwanz gebundenen Haar – mit unermüdlichem Arbeitseifer die argentinische Kunst und Architektur auf dem internationalen Parkett bekannt machte. Auch als Theoretiker und Kritiker machte Glusberg von sich reden, er schrieb u.a. für Ámbito Financiero.

Kalender / Agenda

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Ausstellungskalender 04/02/2012-11/02/2012

Von Susanne Franz

Am heutigen Samstag fällt der Startschuss in die Karnevalssaison 2012 der Stadt Buenos Aires. Bis zum 26. Februar werden 120 “Murgas” genannte Karnevalsverbände Umzüge auf 30 abgesteckten Routen in verschiedenen Stadtvierteln veranstalten. Samstags finden die Umzüge von 19 Uhr bis 2 Uhr morgens statt, sonntags und an den beiden arbeitsfreien Karnevalsfeiertagen (Montag, 20.2., und Dienstag, 21.2.) von 19 bis 24 Uhr. Die farbenfrohen Murgas, die mit Musik, Tanz und sozialkritischen Themen für Stimmung sorgen, wurden 1997 zum Kulturerbe der Stadt Buenos Aires erklärt. Seitdem ist man in der Hauptstadt bemüht, den Karneval wieder fest im städtischen Kulturbetrieb und auch in den Herzen der Porteños zu etablieren. Programm hier.

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda / Kalender

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Agenda de Muestras 04/02/2012-11/02/2012

Por Susanne Franz

La edición 2012 del Carnaval Porteño ofrecerá 120 murgas desfilando por 30 corsos ubicados en distintos puntos de la Ciudad de Buenos Aires. Se desarrolla del sábado 4 al domingo 26 de febrero e incluye los feriados de carnaval del lunes 20 y martes 21 de febrero. Los horarios de los corsos serán sábados de 19 a 2 hs y domingos y feriados de carnaval de 19 a 24 hs. Declaradas Patrimonio Cultural de la Ciudad de Buenos Aires en 1997, las murgas unen la crítica social con la risa, el color y el baile. La murga porteña se destaca por su vestimenta (levita, guantes, galera y bastón), el bombo con platillos y los distintos ritmos tradicionales de cada barrio. Información y programación aquí.

Las muestras de la semana:

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Führung durch Andalusischen Garten

Das schönste Stück Natur der Stadt

Von Susanne Franz


Am heutigen Samstag findet um 15 und 17 Uhr die monatliche Führung durch den Andalusischen Garten des Museums Larreta (Juramento 2291) statt, die vom langjährigen Gärtner Antonio Sturla durchgeführt wird, der am 28. Dezember 2011 für seine Arbeit mit dem Preis “Artífices del Patrimonio” (etwa: Erhalter des Kulturerbes) ausgezeichnet wurde.

Sommerspielzeit und Schauspielkurse

Im San Martín-Theater starten drei Stücke – und man kann sich für Schauspielkurse anmelden

Von Susanne Franz

Am heutigen Freitag startet das Sommerprogramm im Theater San Martín (Av. Corrientes 1530). Drei Stücke der Spielzeit 2011 werden wieder aufgenommen: “Los hijos se han dormido” von Daniel Veronese (Foto), eine Adaptation von Tschechows “Die Möwe”, ist ab heute im Casacuberta-Saal zu sehen (mittwochs bis sonntags um 21 Uhr; Eintritt 60 Pesos, mittwochs ermäßigt 30 Pesos). Auch “Salomé de chacra” von Mauricio Kartun kommt heute abend erneut auf die Bühne, das Stück wird mittwochs bis sonntags um 21 Uhr im Cunill-Cabanellas-Saal aufgeführt. Eintritt 45 Pesos, mittwochs 25 Pesos.

Das dritte Werk, “El burgués gentilhombre” von Molière mit Enrique Pinti, wird ab 8. Februar mittwochs bis sonntags um 20.30 Uhr im Martín-Coronado-Saal zu sehen sein. Eintritt 60/40 Pesos, mittwochs 30 Pesos. Infos hier.

Darüber hinaus bietet das Theater San Martín diesen Sommer Intensivkurse (jeweils acht Klassen) für Schauspieler, die am 22. Februar beginnen. Der Unkostenbeitrag für jeden Kurs liegt bei 300 Pesos. Anmeldegebühren werden nicht erhoben. Das gilt auch für ein Seminar über Schauspielkunst (vier Klassen), das 150 Pesos kostet. Einschreiben kann man sich noch bis zum 15.2., montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr, im Büro für Kurse des San Martín (Av. Corrientes 1530, 7. Stock). Die Kurse sind ab 18, müssen bei Einschreibung bezahlt werden, die Vorlage eines Lebenslaufs ist erbeten. Infos hier bzw. bei der Mailanschrift cursos@complejoteatral.gob.ar.

Trauer um großen Theatermann

Juan Carlos Gené gestorben

Von Susanne Franz

Wie der “Complejo Teatral de Buenos Aires” mitteilte, verstarb am Mittwoch der renommierte argentinische Dramaturg, Theaterregisseur und Schauspieler Juan Carlos Gené im Alter von 82 Jahren. Er erlag einem Krebsleiden. Gené hatte das zum CTBA gehörende Theater San Martín von 1994 bis 1996 geleitet. Dort hatte er seit den 70er Jahren unzählige Erfolge gefeiert. Besonders im Gedächtnis bleibt seine schauspielerische Leistung im von Carlos Gandolfo inszenierten Stück “Copenhague” von Michael Frayn.

Im Jahr 2011 hatte Gené noch Shakespeares “Hamlet” im Teatro Alvear auf die Bühne gebracht. Gené leitete den argentinischen Unterverband des Lateinamerikanischen Theaterinstituts CELCIT und war Vorsitzender des argentinischen Schauspielerverbandes. Er wurde mit vielen bedeutenden Preisen geehrt, u.a. erklärte ihn die Stadt Buenos Aires 2002 zu ihrem Ehrenbürger.

Mehr als nur ein Klick

Die Internationale Fotografie-Biennale im Centro Cultural Borges zeigt große Vielfalt

Von Sebastian Loschert

310 Fotografien von 220 Künstlern aus 40 Ländern werden momentan in der Internationalen Fotografie-Biennale im Centro Cultural Borges ausgestellt. Diese Superlative sprechen nicht eben für die Bescheidenheit der Kuratoren von den “Worldwide Photography Gala Awards”. Ebensowenig kleckern die Ausstellungsstücke: “Wenn es etwas gibt, das diese Fotos gemeinsam haben, ist es ihre deutliche Absicht, Aufmerksamkeit zu erzeugen”, schreibt die Zeitung “Clarín” über die Schau, die alle zwei Jahre stattfindet, beim letzten Mal in Madrid allerdings nur halb so viele Bilder aufbot.

Tatsächlich erwartet den Besucher in drei Räumen des Kulturzentrums ein buntes Allerlei, das einen starken Eindruck von den Möglichkeiten von Fotografie im Photoshop-Zeitalter bietet. Ohne ein vorgegebenes Thema, haben sich die Künstler nicht zuletzt durch digitale Nachbearbeitungen und Collagen alle stilistischen Freiheiten genommen. Die Bandbreite der Bilder reicht von künstlerischer bis zu dokumentarischer Fotografie, und der globale Fokus der Ausstellung sorgt auch, was die Motivwahl betrifft, für eine große Vielfalt. Doch neben ihrer Eindringlichkeit haben die Bilder natürlich noch etwas gemeinsam: Alle wurden durch namhafte Juroren preisgekrönt. Sie sind Gewinner entweder des Pollux-Wettbewerbes für Fotokünstler, des Jacob Riis-Preises für Dokumentarfotografie oder des Julia Margaret Cameron-Preises für Fotografinnen.

Auch wenn die Bilder am 14. Februar im Malba zugunsten von Save the Children und der Stiftung FLENI versteigert werden, sind sie noch bis zum 27. Februar ausgestellt (montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr, sonntags von 12 bis 21 Uhr). Der Eintritt kostet regulär 15 Pesos.

Bild:
Adam Balcerek aus Polen ist einer, der die Möglichkeiten des Mediums Fotografie zeigt.

Kalender / Agenda

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Ausstellungskalender 28/01/2012-04/02/2012

Von Susanne Franz

Kinofreunde können sich freuen: Im Februar wird im Programmkino des Malba ein Schwerpunkt mit Musikfilmen aller Richtungen angeboten, vom einem der allerersten, “The Jazz Singer” von 1927, und Rock’n’Roll-Dokumentarfilmen über europäische Operetten aus den Anfängen des Tonfilms, Broadway-Musicals, Porträts von berühmten Stars (Zarah Leander, Carlos Gardel, Bing Crosby, The Beatles, etc.), bis zu Billigproduktionen aus Kriegszeiten oder den Technicolor-Superproduktionen der 1950er Jahre.

Ein kleiner Vorgeschmack auf das Programm: 2.2., 18 Uhr: “Singin’ in the Rain” von Gene Kelly und Stanley Donen (Foto); 3.2., 24 Uhr: “The Blues Brothers” von John Landis; 4.2., 24 Uhr: “The Rocky Horror Picture Show” von Jim Sharman; 5.2., 22 Uhr: “U2: Rattle and Hum” von Phil Joanou.

(Eintritt: 20 Pesos, Studenten und Rentner: 10 Pesos. Abo: 90 Pesos, Studenten und Rentner: 45 Pesos.)

Die Ausstellungen der Woche:

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Agenda de Muestras 28/01/2012-04/02/2012

Por Susanne Franz

Buenas noticias para los amantes del cine: Durante el mes de febrero, en el Auditorio del Malba se ofrece una programación del género musical en todas sus variantes, desde sus inicios con “El cantor de jazz” (1927) hasta los documentales sobre rock’n’roll, pasando por la opereta europea de comienzos del sonoro, la influencia de Broadway, las películas dedicadas a estrellas populares (Zarah Leander, Carlos Gardel, Bing Crosby, The Beatles, etc.), los económicos musicales hechos en tiempo de guerra o los despliegues en Technicolor promovidos por el productor Arthur Freed durante la década de 1950.

Un pequeño anticipo de la programación: 2/2, 18:00 hs: “Cantando bajo la lluvia”, de Gene Kelly y Stanley Donen (foto); 3/2, 24:00 hs: “The Blues Brothers”, de John Landis; 4/2, 24:00 hs: “The Rocky Horror Picture Show”, de Jim Sharman, 5/2, 22:00 hs: “U2: Rattle and Hum”, de Phil Joanou.

(Entrada General: $20.-, estudiantes y jubilados: $10.-. Abono: $90.-, estudiantes y jubilados: $45.-.)

Las muestras de la semana:

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